Beirat gegen Teerhof-Brücke

■ Geld für Sozial- und Drogenpolitik ausgeben

Einstimmig hat der Beirat Mitte am Montag abend den Bau der Teerhof-Brücke abgelehnt. „Die dadurch freiwerdenden Mittel sollten im Sozialbereich, zum Beispiel für Kindergärten oder Drogenhilfe, verwendet werden“, heißt es in dem beschlossenen Antrag.

Der Beirat Mitte ist damit das erste politische Gremium, das sich gegen den Bau der Teerhof- Brücke ausspricht. Zwar stünde der Teerhof-GmbH eine Ausgleichszahlung von drei bis fünf Millionen Mark für den Fall zu, daß die vertraglich vereinbarte Brücke in das neue Wohngebiet nicht gebaut wird, doch das sei allemal weniger als die heute gerechneten Baukosten von 11,25 Millionen Mark, die am Ende sicher noch einmal weit überschritten würden, erklärte Ortsamtsleiter Hucky Heck.

Ursprünglich, da war sich der Beirat einig, war die Teerhof- Brücke eine gute Idee. „Als der Teerhof für 10 Millionen Mark verkauft wurde, sollte die Brücke fünf Millionen kosten — das wäre ein gutes Geschäft gewesen“, sagt Heck.

Doch dann sei die gute Idee durch die Auflage der Schiffahrtsdirektion, die Brücke deutlich höher bauen zu müssen als die benachbarten beiden Straßenbrücken, zerstört worden. „Was nützt uns eine Brücke, wenn sie weder für Behinderte noch für Fahrradfahrer richtig zu benutzen ist?“, fragte die SPD-Beirätin Anne Albers.

Ob der Beirats-Beschluß gegen die Teerhof-Brücke allerdings noch viel bewirken wird, ist fraglich. Zwar hat Ortsamtsleiter Heck, der als erster öffentliche Kritik an der Brücke geäußert hatte, inzwischen Zustimmung aus allen Parteien bekommen, doch mit der teuren Verlegung des Restaurant-Schiffs Welle sind schon erste Fakten auf dem Weg zum Brückenbau geschaffen. Außerdem hat der Haushaltsausschuß der Bürgerschaft als letzte Instanz am letzten Freitag die Brücke abgesegnet.

Auch ist der Beirat Mitte eigentlich gar nicht zuständig, da Teerhof und Weser — und damit auch ein Brückenbau — in die Zuständigkeit des Beirats Neustadt fallen. „Wir können uns eigentlich nur gegen den Bau von Rampe und Widerlager der Brücke aussprechen“, regte der grüne Beirat Peter Puppe an. Ase