Thema heute: Kleinkinderbetreuung

Das erste Kind bedeutet einen erheblichen Einschnitt in das gewohnte Leben. Dafür gibt es in allen westeuropäischen Ländern ein paar Wochen bezahlten Urlaub, eine Schutzfrist für die Umstellung. Doch wie soll es weitergehen, wenn der Mutterschutzurlaub verstrichen ist, wenn die Frau in den Beruf zurückkehren und der Mann seine Stelle auch nicht aufgeben will? Die Möglichkeiten der Kinderbetreuung sind entscheidend für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dabei geht es um nichts Geringeres als Chancengleichheit, um die Gleichbehandlung und Lebensqualität der Frauen.

In allen EG-Staaten wird Solidarität mit den Familien auf dem Papier groß geschrieben, alle Regierungen wollen, daß die Paare frei über die Zahl ihrer Kinder und die Mütter frei über die Fortsetzung einer Berufstätigkeit entscheiden.

Doch die Realität sieht anders aus: Während in Schweden fast vorbildliche Verhältnisse herrschen, strafen die britische und die irische Regierung die Familien mit Desinteresse. Vor allem in Deutschland müssen sich berufstätige „Raben-Mütter“ gegen die Mutti-Ideologie wehren, die sie an den Herd fesseln will. In Italien droht Babys die „Übermutterung“. In Rußland würden viele Mütter sich lieber heute als morgen nur noch Kindern und Küche widmen — doch diesen Luxus können sie sich nicht leisten.