Zwei Pakete Diebesgut: „Hemmungslos kriminell“

■ Polizeigewerkschaft mit „natürlicher Abneigung“ gegen Asylbewerber

Die Nachricht aus Hannover klang alarmierend: „Immer hemmungloser“ gingen „illegale Einwanderer und Straftäter, die sich als Asylbewerber tarnen“ bei ihren kriminellen Aktionen vor. Klaus Homeyer, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (PdB), teilte in einer Presseerklärung Ende März auch mit, wo ein „neuer Schwerpunkt“ dieser Kriminalität sei: In Oldenburg, wo im ehemaligen Kloster Blankenburg eine Zentrale Ausländerbehörde untergebracht ist und monatlich durchschnittlich 1.400 Asylbewerber für zwei bis drei Wochen untergebracht werden.

Kürzlich seien in Oldenburg, führte Homeyer als Beleg für seine Aussage über „organisierte Straftatenbegehung“ an, „in letzter Minute Paketsendungen von Asylbewerbern nach Rumänien beschlagnahmt worden, gefüllt mit gestohlenen Waren aus Kaufhäusern und Supermärkten“. Bei den Sendungen, stellt jetzt auf Anfrage Polizeidirektor Günter Eutin, Chef der Oldenburger Schutzpolizei, klar, habe es sich um zwei Pakete gehandelt.

Während einer Zimmerdurchsuchung in Blankenburg, rekonstruiert er den nach seinen Worten „harmlosen Fall“ vom 16. März, wollten zwei der sechs aus Rumänien stammende Bewohner zwei Paketzettel „verschwinden lassen“. Mit einem richterlichen Beschlagnahmebeschluß wurden die beiden Pakete im Oldenburger Postamt abgefangen und durchsucht. Eutin zählt den Inhalt auf: „Klamotten, eine Kettensäge und eine Kaffeemaschine“. Ein Teil des Paketinhalts habe als gestohlene Ware identifiziert werden können. Durchschnittlich 80 mal im Monat müsse die Schutzpolizei dort wegen Eigentumsdelikte ermitteln. Ladendiebstähle oder Automatenaufbrüche seien die häufigsten Fälle.

Homeyer beruft sich bei seinen Äußerungen auf „resignierte und demotivierte“ PdB-Mitglieder, die unter anderem in jenem Revier als Ermittlungsbeamte tätig seien, das immer dann gefordert ist, wenn Ladendiebstähle in der Oldenburger Innenstadt gemeldet werden. Für diese Beamten hat auch Eutin ein gewisses Verständnis: „Ein Ladendiebstahl mit deutschem Täter kostet einem Ermittlungsbeamten 20 Minuten Arbeitszeit. Bei Ausländerbeteiligung, wenn ein Dolmetscher hinzugezogen werden muß, dauert derselbe Vorgang vier bis fünf Stunden“. Da entwickle sich bei manchem Beamten so etwas wie „ein natürlicher Abneigungsprozeß“, der eine richtige Einschätzung der Gesamtsitutation verhindere. dpa