Geld für »weltliche« Seelsorge

Berlin. Der Berliner Verband der Deutschen Freidenker hat den Senat aufgefordert, die Kosten für sogenannte humanistische Patientenbegleiter in Krankenhäusern zu finanzieren. Wie der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Freidenker- Verbandes, Christian John, während einer Informationsveranstaltung erklärte, sollten diese Mitarbeiter den christlichen Seelsorgern in den Krankenhäusern gleichgestellt werden. Schwerstkranke und Sterbende ohne religiöse Bindungen verlangten genauso wie gläubige Christen nach geistigem Beistand.

Beim Verband der Freidenker suche man angesichts von 45 Prozent Konfessionsloser in Berlin nach einer »weltlichen Alternative« zur kirchlichen Seelsorge in Kliniken. Nach Angaben des Freidenker-Verbandes werde bereits im Westberliner Krankenhaus Neukölln sowie in der Ostberliner Charité versucht, konfessionslose Patienten auf Krebsstationen ehrenamtlich zu betreuen. Über entsprechende Anträge des Verbandes auf Finanzierung fester Stellen beim Bundessozialministerium und der Sozialverwaltung sei noch nicht entschieden.

Der Freidenker-Verband denke ferner daran, seine Arbeit mit humanistischen Beratern auf Gefängnisse, Sozialstationen und andere Einrichtungen auszudehnen. Schon jetzt zeichne sich ein großes Interesse an einer humanistischen Begleitung ab. epd