Wirtschaftskriminalität im dunkeln

Berlin. Auf Rückstände bei der Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität in Berlin hat die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) verwiesen. Wichtige und umfangreiche Ermittlungsverfahren im Bereich der Vermögensdelikte könnten nicht mit der notwendigen Sorgfalt und Intensität bearbeitet werden, kritisierte gestern der stellvertretende GdP-Vorsitzende Eberhard Schönberg. Hunderte von Ermittlungsverfahren würden »auf Halde liegen«. 1991 seien knapp 2.900 Fälle im Bereich der Wirtschaftskriminalität erfaßt worden, über 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Aufklärungsrate habe gegenüber hohen Raten der letzten Jahre »nur noch« bei 83,7 Prozent gelegen, insgesamt sei ein Schaden von über 900 Millionen Mark entstanden.

Ursachen dafür seien fehlendes qualifiziertes Personal und unzureichende materielle Ausstattung. Darüber hinaus wurden fast alle Ermittlungsbeamten, die in den letzten Jahren bei der Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität erfolgreich waren, für die Aufarbeitung der Regierungs- und Vereinigungskriminalität abgestellt. adn