Alle fünf Jahre wieder

■ Schwerpunkt der Beben ist eigentlich der Südwesten

Hamburg (dpa) — In Deutschland kommt es im Durchschnitt alle fünf Jahre zu einem spürbaren Erdbeben. Schwerpunkte dabei sind der Südwesten und das Rheinland zwischen Köln und Aachen, das zu einer alten „tektonischen Schwächezone“ zählt. Lediglich der Zollerngraben am Rande der Schwäbischen Alb und der Oberrheingraben gelten in Deutschland als noch erdbebenanfälliger.

Das schwerste Beben in der jüngsten Vergangenheit erreichte 1989 auf der Richterskala in seinem Zentrum im Kreis Bad Salzungen eine Stärke von 5,7 bis 5,8. Eine Stärke von 5,1 wurde bei einem Beben im November 1983 registriert, dessen Zentrum im belgischen Lüttich lag. Größere Schäden an Gebäuden entstehen bei einer derartigen Stärke in der Regel aber noch nicht. Das älteste nachweisbare Beben wurde 1012 in Westfalen mit einer Intensität von fünf registriert. Am 2. August 1062 verzeichneten die Aufzeichnungen mit einer Intensität von acht in der Fränkischen Alb eines der schwersten Beben des Jahrtausends. Bei drei Beben mit dieser Intensität gab es Tote: im Jahr 1553 bei einem Beben in der Leipziger Tieflandsbucht, im Jahr 1756 bei einem Beben bei Köln und im Jahr 1872 bei einem Beben im Vogtland. Als erdbebensicher gilt Norddeutschland. Bekannt ist, daß es dort im gesamten vergangenen Jahrtausend nördlich von Hannover nur drei schwache Erdstöße gab. Der Schwerpunkt der Erdstöße verlagerte sich in diesem Jahrhundert vom Rheinland ins Süddeutsche. Eine Erbebenkatastrophe ereignete sich im Jahr 1356 in der Umgebung von Basel mit über 300 Toten.