Giftschiff darf entladen werden

Hamburg (taz) — Die Irrfahrt des dänischen Frachters „Cito“ mit 950 Tonnen deutschem Giftmüll an Bord scheint ein Ende zu haben: Der am letzten Freitag im Dollarthafen eingelaufene Frachter kann nun doch seinen giftigen Plastikschredder an der Ems löschen. Nach Angaben von Greenpeace hat die niedersächsische Umweltministerin und Ex-Greenpeace-Aktivistin Monika Griefahn gestern die Entladung des Sondermülls genehmigt. Die Sprecherin des Hannoveraner Umweltministeriums, Eva-Maria Reixing: „Der Erzeuger hat zugesagt, daß er die Ladung zurücknehmen wird.“ Unklar war noch, ob Sondermüll auf dem Landwege oder mit einem Binnenmotorschiff nach Koblenz zur Entsorgung gebracht wird. Er sollte ursprünglich im Auftrag der südbadischen Giftmüllmakler-Firma „Taurus“ in einem Zementwerk bei Alexandria als Ersatzbrennstoff verkokelt werden. Vor einer Woche entdeckte die Wasserschutzpolizei im Hamburger Hafen 40 Tonnen hochdioxinhaltiges „Trizilin 25“ — ebenfalls für die Verbrennung in Alexandria vorgesehen. Am letzten Donnerstag enttarnte Greenpeace in einem Kartoffellager bei Dähre (Salzwedel) in Sachsen-Anhalt ein „Taurus“-Giftmüllager mit 5.000 Fässern giftiger Pestizide. kva