Mitsotakis stellt Vertrauensfrage

Athen (ap) — Der griechische Ministerpräsident Konstantinos Mitsotakis hat am Montag die Vertrauensfrage gestellt. Zuvor hatte er seinen Außenminister Antonios Samaras entlassen und selbst dessen Amt übernommen, nachdem sich die Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Politikern über die Anerkennung Mazedoniens zugespitzt hatten. Das Parlament in Athen will heute mit der Debatte über die Politik des Ministerpräsidenten beginnen und am Freitag über die Vertrauensfrage abstimmen.

Mitsotakis warf Samaras vor, in der Mazedonienfrage zu eigenmächtig gehandelt zu haben. Vor einem Treffen griechischer Parteiführer mit Staatspräsident Konstantinos Karamanlis am Montag in Athen hatte Samaras eine Erklärung darüber veröffentlicht, wie eine internationale Anerkennung der nach Unabhängigkeit strebenden jugoslawischen Republik verhindert werden könne. Dazu gehörten eine Schließung der Grenzen zu Mazedonien und ein Veto gegen jeden Anerkennungsbeschluß der Europäischen Gemeinschaft. Diese Erklärung war jedoch nie mit Mitsotakis abgesprochen worden. Die Regierung in Athen lehnt eine Anerkennung Mazedoniens ab, da sie fürchtet, die Republik könne in diesem Fall Gebietsansprüche an Griechenland stellen. Nur wenn die Republik ihren Namen ändere, wäre Athen unter Umständen zum Einlenken bereit.