Öko-Krabben

Kiel (ap) — Die bisher zumeist weggeworfenen chitinhaltigen Krabbenschalen können künftig als natürliche Rohstoffe zu neuen umweltverträglichen Produkten verarbeitet werden. Wie der schleswig-holsteinische Umweltminister Berndt Heydemann gestern in Kiel mitteilte, kommt eine von ihm in Auftrag gegebene wissenschaftliche Untersuchung zu diesem Ergebnis. Für die Krabbenabfälle werde es ein weites Anwendungsgebiet im Umweltschutz, in der Medizin und in der Landwirtschaft geben. Durch eine chemische Variante, dem Chitosan, könnten Schwermetalle wie Cadmium und Blei nahezu vollständig aus Abwässern entfernt werden. In Japan werde Chitosan bereits als Grundlage für Wundverbände und künstliche Haut angeboten. Im Bereich der Land- und Lebensmittelwirtschaft könne Chitin als Grundlage für natürliche Konservierungsmittel von Saatgut und Früchten eingesetzt werden. Darüber hinaus könne es in der Landwirtschaft als stickstoffhaltiger Dünger mit gleichzeitiger Schädlingsbekämpfungs-Wirkung ausgebracht werden, hieß es.