Zahndesaster

■ Deutschlands ZahnärztInnen arbeiten mangelhaft/ 350 Millionen Schaden wegen schlechter Füllungen

Bonn (dpa/ap) — Zehn Prozent der rund 44.000 ZahnärztInnen in der BRD arbeiten nach einer Untersuchung des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK) mangelhaft. Diese schlechte Leistung verursache den Kassen allein bei Zahnersatz und Füllungen jährliche Mehrausgaben von 350 Millionen Mark, erklärte BKK-Geschäftsführer Wolfgang Schmeinck am Mittwoch bei der Vorlage einer Studie.

Bei der vom Bundesgesundheitsministerium finanziell geförderten Untersuchung wurden in sieben Jahren zahnärztliche Leistungen bei 17.600 Versicherten ausgewertet. Eine Liste der „schlechten ZahnärztInnen“ werde aus datenrechtlichen Gründen jedoch nicht veröffentlicht, erklärte Schmeinck. Der Patient müsse die „schwarzen Schafe“ schon selbst erkennen.

Allein bei jeder vierten Zahnfüllung wurde schon nach drei Jahren eine Folgebehandlung notwendig. In zahlreichen Fällen blieb sogar nichts anderes übrig, als den verkorksten Zahn zu ziehen. Auch den Zahnstein, der als Belag zum allseits bekannten Karies führt, wenn er nicht entfernt wird, vernachlässigen 88 Prozent aller ÄrztInnen sträflich. PatientInnen sollen sich nach Ansicht der Kassen selbst um den bedrohlichen Belag kümmern, indem sie eine Zahnsteinentfernung verlangen.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung in Köln wies die Vorwürfe der BKK gestern als „scheinheilig und infam“ zurück.