Simonis fordert Verzicht auf Olympia in Berlin

Berlin/Bonn. Der Senat hat die Forderung der schleswig-holsteinischen Finanzministerin Heide Simonis (SPD) nach Verzicht auf die olympischen Spiele zurückgewiesen. »Es tut schon körperlich weh, den Argumentationsketten von Frau Simonis gegen Berlin zu folgen«, erklärte Senatssprecher Dieter Flämig. »In Spanien, wo gleichfalls große Aufbauleistungen erforderlich sind, hat man längst begriffen, daß solche Projekte wie Olympia und Expo 92 dem Aufschwung des Landes nur dienen können.« Simonis hatte sich gegenüber einer Tageszeitung dafür ausgesprochen, angesichts der angespannten Finanzlage auf die Olympischen Spiele und die Weltausstellung in Hannover zu verzichten. »Wir können uns im Grunde nichts mehr leisten. Trotzdem tun wir so, als ob überhaupt nichts passiert wäre«, sagte Simonis. Gleichzeitig werde diskutiert, ob der Bundestagsbeschluß über den Regierungsumzug finanziell überhaupt umgesetzt werden könne. Es wäre schädlich, die Hauptstadt zugunsten der Olympischen Spiele auf Eis zu legen, betonte Simonis, »weil wir uns beide Vorhaben nicht leisten können«. Sie würde sich nicht wundern, wenn die Bevölkerung angesichts der Haushaltslage und ständiger Forderungen nach Opferbereitschaft mit den kostspieligen Olympischen Spielen nicht mehr einverstanden wäre. afp