Keine Einigung bei 'Berliner Zeitung‘

Berlin. Um den Weg für einen Haustarifvertrag freizumachen, hatten die Redakteure und Angestellten des »Berliner Zeitung Verlages« ihren Streik in der vergangenen Woche ausgesetzt. Aber auch die vierte Verhandlungsrunde endete gestern morgen ohne eine Einigung.

Die mehr als vierzehn Stunden andauernde Diskussion wurde abgebrochen, nachdem auch ein sehr weitreichender Kompromißvorschlag der gewerkschaftlichen Verhandlungskommission (IG-Medien und Deutscher Journalistenverband) von den Verlagseignern (Gruner+Jahr) abgelehnt wurde.

Der Streit geht um die Frage, ab wann und in welchen Stufen die Ex- DDRler genausoviel Geld verdienen wie die Westler. Dabei unterscheiden sich die Vorstellungen nur noch minimal.

Die Geschäftsleitung möchte die Angleichung auf 100 Prozent in Etappen bis zum 1. Juli 1995 verwirklichen, während die Vertreter der Beschäftigten ab 1. Oktober 1994 95 Prozent und 100 Prozent zum 1. Mai 1995 fordern. Das unter dem Eindruck des Tarifabschlusses in der Druckindustrie zustande gekommene Kompromißmodell der Gewerkschaften — sie forderten ursprünglich eine Angleichung bis Mai 1994 — wurde gestern von einer Betriebsversammlung abgesegnet. Am kommenden Samstag wird weiterverhandelt, der Streik bleibt vorerst ausgesetzt. aku