CDU will Palast mit Schloßfassade

Berlin. Die Absicht des Senats, den Palast der Republik zu erhalten und ihn mit Erweiterungsbauten auf dem alten Schloßgrundriß zu ergänzen, stößt in der CDU-Fraktion noch auf Widerstand. Nachdem die taz am Dienstag einen entsprechenden Beschluß des Senatsausschusses »Berlin 2000« publik gemacht hatte, meldete der kulturpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Uwe Lehmann- Brauns, Kritik an.

Die Pläne müßten noch »präzisiert« werden, sagte der Abgeordnete zur taz. Über diese Frage könne man »nicht schnell in den Osterferien entscheiden«. Seine Fraktion sei »mehrheitlich« dafür, zumindest die Fassade des alten Stadtschlosses zu rekonstruieren, sagte Lehmann- Brauns. Er halte es für denkbar, die »inneren Strukturen« des DDR-Palastes zu erhalten, sie aber mit der Schloßfassade zu umhüllen [Argh ... d.Kaiser]. Als städtebaulicher Endpunkt des Linden-Boulevards sei zumindest die Westfront des Schlosses unverzichtbar.

Senatssprecher Dieter Flämig hatte am Dienstag auf jüngste Schätzungen verwiesen, wonach ein Abriß des asbestverseuchten DDR-Palastes mit 250 Millionen Mark teurer wäre als eine Sanierung, für die 110 Millionen veranschlagt werden. Der Senat wolle den Palast der Bundesregierung überlassen und hoffe, im Gegenzug das Gebäude des ehemaligen Preußischen Landtages zu erhalten. hmt