Jeder Stich für Becker

Berlin (taz) — Offenbar macht es sich besser, wenn die deutschen Wimbledonsieger nebeneinander stehen als sich gegenüber. Ihren ersten gemeinsamen Doppelauftritt zumindest haben die beiden Chefs nicht nur ohne Streit, sondern verdächtig harmonisch hinter sich gebracht. Einträchtig gewannen sie das Doppelfinale gegen Karel Novacek und Petr Korda mit 6:4 und 6:4. „Es hat großen Spaß gemacht“, sagte Becker, Stich schwebte gar auf Wolke sieben: „Das war perfekt.“ Die plötzliche Freundschaft erstaunt, gab es doch großes Gezeter um das Olympiadoppel. Endlich jedoch und zur großen Erleichterung der Nation haben sie zueinander gefunden. Wie 'dpa‘ vermeldet, fand „in Monaco nicht nur die sportliche Vereinigung statt“. Vielmehr wurde die Gunst der Stunden zu längst fälligen Aussprachen genutzt. „Wir sind jetzt privat im Klaren, haben keine Probleme mehr“, verriet Becker und fügte an: „Differenzen hatten wir eigentlich sowieso nie. Wir kannten uns nur nicht richtig.“ Und Stich erkannte: „Die Unterhaltungen sind enorm wichtig, denn erst dadurch entsteht das Gefühl, man spielt zusammen und nicht nebeneinander.“ Tatsächlich gibt's im deutschen Duo keinen Chef. „Das brauchen wir nicht. Einmal bestimmt der, dann wieder der andere“, freut sich Stich. Wir gratulieren dem Traumpaar! miß