Mobiler Tausch „dringend notwendig“

■ AK Drogen testete dezentralen Spritzen-Tausch-Bus / Bislang kein Geld

Junkies sollen in Zukunft auch an den Wochenenden und dezentral ihre gebrauchten Spritzen eintauschen können. Das fordert der AK Drogen, der in einem dreimonatigen Test an den Wochenenden für jeweils eineinhalb Stunden in fünf Stadtteilen einen mobilen Spritzentausch-Bus aufgestellt hat.

Ein dringender Bedarf an sterilem Spritzbesteck sei vor allem in Bremen-Nord und Gröpelingen vorhanden, so der AK Drogen. Während das Angebot in Osterholz-Tenever und in Hemelingen so gut wie nicht genutzt wurde, wurden in Gröpelingen, der Neustadt und in Vegesack durchschnittlich 150 Spritzen bzw. 250 Kanülen pro Wochenende getauscht.

Zusätzlich zum Tausch-Bus sollten besonders in Bremen- Nord dringend Spritzautomaten aufgestellt werden: „Durch den Mangel an Spritzen kommt es dort oft zur Mehrfachbenutzung von Spritzbestecken durch mehrere Personen (needle-sharing).“ Auch die Polizeieinsätze am Sielwall, bei denen den Junkies Spritzbesteck weggenommen wurde, vermehre diese Gefahr. „Die Zahlen der über Automaten vergebenen und im Kontaktladen in der Bauernstraße getauschten Spritzen ist rapide zurückgegangen.“ Eine Situation, die gesundheitsgefährdend sei.

Ende März mußte der mobile Spritzentausch, der aus Vereinsmitteln finanziert wurde, wieder eingestellt werden — weil die Gesundheitsbehörde das Projekt zur Zeit nicht weiter finanzieren könne, behauptet der AK Drogen. Dafür, so die Sprecherin der Gesundheitsbehörde, müsse erstmal ein Antrag gestellt werden — und der liege bis jetzt nicht vor.

skai