Brüggeweg bleibt Verkehrshölle

■ Senat stimmt für Mercedes und gegen Anwohner / Prozeß steht an

Die Anwohner des Brüggeweg müssen weiterkämpfen. In einer Kampfabstimmung lehnte der Senat es gestern ab, die Verbindungsstraße zwischen dem Autobahnzubringer und dem Mercedes Werk in Sebaldsbrück für LKW's zu sperren.

Dabei hatte der Vorschlag von Bausenatorin Eva-Maria Lemke- Schulte die LKW-Sperre an mehrere Bedingungen geknüpft: Zum einen sollte zunächst die neue Trassenführung des Hemelinger Tunnels beschlossen werden. Bis zum Herbst wird wahrscheinlich ein ausgearbeiteter Plan vorliegen, den Tunnel von der Sebaldsbrücker Heerstraße / Höhe Sebaldscenter unter der Eisenbahn zum Autobahnzubringer zu bauen. Die zweite Voraussetzung sah vor, zunächst eine Sondertrasse für den Mercedes-Werks- Verkehr am Bruchweg fertigzubauen. Dieses ist sowieso nicht vor dem Herbst 1993 der Fall.

Trotz dieser Einschränkungen lehnte der Senat auf Intervention des Wirtschaftssenators den Vorschlag der Bausenatorin ab und kippte damit auch einen Beschluß der Staatsrätekonferenz, die noch am Vortage mit nur einer Stimme Mehrheit für die Schließung des Brüggewegs gestimmt hatte.

Doch möglicherweise muß sich der Senat schon sehr bald wieder mit der Hemelinger Verkehrshölle beschäftigen. Die Anwohner klagen nämlich vor dem Verwaltunsgericht gegen die Stadtgemeinde auf Schließung der Straße für LKW's. In dem ähnlich gelagerten Fall Norderländer Straße hatte die Stadt einen Prozeß vor dem Verwaltungsgericht mit Pauken und Trompeten verloren - dort wurde ein Fahrverbot für LKW's verhängt.

hbk