Astoria offen — vorerst bis 17. Mai

■ Mit neuer Musik-Anlage und Konkursverwalter läuft das Astoria-Programm weiter

Nach langen Verhandlungen fiel am Donnerstag mittag die Entscheidung: Der „Tanz in den Mai“ am Donnerstag abend sollte doch stattfinden, das Astoria wird sein Programm laufen lassen - vorläufig bis zum 17. Mai. In den zwei Wochen soll geklärt weden, ob das Veranstaltungszentrum unter neuen geschäftlichen Bedingungen weitergeführt wird.

Neben der üblichen Disco am Wochenende steht am Sonntag eine türkische Musikveranstaltung auf dem Programm, für der bundesweit Busse gechartert sind. Die „British Show Companie“ muß eventuell abgesagt werden, für andere Variete-Veranstaltungen läuft der Vorverkauf aber gut, hat Varieté-Chefin Karin Schieck signalisiert. Einmal ist das Veranstaltungszentrum an eine Industrie-Tagung vergeben. Der Name „Astoria“ bleibt auch vorläufig, mit dem Personal will der Vertreter des Frankfurter Markthallen-Besitzers, Klaus Terasa, zusammenarbeiten, nicht aber mit den früheren Geschäftsführern Grunert und Linnenbaum.

Von den Einrichtungs-Bedingungen her müssen die neuen Astoria-Betreiber aber improvisieren. Die Eismaschine ist abgeholt worden, für den „Tanz in den Mai“ mußten die Eiswürfel per Mietauto von Kraft General Foods geholt werden. Die Musik- und Lichtanlage des Astoria war von der der LMP Lichttechnik in Ibbenbühren installiert worden, die ihr Geld bisher auch nicht gesehen hat. Jetzt verlangte die LMP in Kenntnis der finanziellen Mittel des neuen Betreibers 377.000 Mark. „Das ist uns zu teuer“, sagt der neue Astoria-Betreiber Terasa. Da die Firma per „einstweiliger Verfügung“ auch eine vorübergehende Nutzung etwa bis zum 17.5. untersagte, ließ Terasa kurzerhand am Donnerstag nachmittag eine neue Anlage für den „Tanz in den Mai“ kommen und einbauen. Ca. 2000 Diso-BesucherInnen, die trotz der negativen Schlagzeilen de Weg ins Astoria gefunden hatten, amusierten sich so auf der durch die zweieinhalb Meter großen Boxentürme leicht verkleinerten Tanzfläche.

Daß die alte Astoria-Veranstaltungsgesellschaft nicht am dem Objekt, sondern am Mißmanagement der alten Betreiber zugrunde gegangen ist, findet Robert Bücking, ein Mitarbeiter des Design-Labors, das für Grunert die Innenausstattung entwerfen sollte. (vgl. sein Beitrag „Warum das Astoria abstürzte“, S. 34) Auch die 50.000 Mark für die Arbeit des Design-Labors sind nicht bezahlt. K.W.