Ausgehverbot für Männer

■ Aber Frauensenatorin dementiert schriftlichen Aufruf

„Ein Ausgehverbot für Männer in Schwachhausen, das im Namen meines Ressorts und des Beirats Schwachhausen angekündigt worden ist, gibt es natürlich nicht.“ Zu dieser Feststellung sah sich gestern Frauensenatorin Sabine Uhl veranlaßt, nachdem ein gefälschtes Flugblatt mit ihrem Briefkopf in den vergangenen Tagen für Aufregung gesorgt hatte.

In dem Flugblatt, das an viele Haushalte verteilt worden war, wurde der Modellversuch einer „bundesweiten Initiative öffentliche Sicherheit von Frauen auf der Straße“ vorgestellt mit dem Ziel, die Straße zu einem angstfreien und lebendigen Raum für Frauen umzustrukturieren. Im Rahmen dieses Modellversuchs hätten der Bremer Senat und der Beirat des Stadtteils ein generelles Ausgehverbot für Männer vom 1. Mai an verfügt.

Alle betroffenen Männer hätten ein Streckenkontrollheft mitzuführen, hieß es in dem Flugblatt weiter. Außerdem seien sie verpflichtet, die Straßenseite mit den geraden Hausnummern zu benutzen. Hintergrund des Modellversuchs sei die Tatsache, daß „Männer, die Sexualdelikte begehen, nur bedingt zur Verantwortung gezogen werden“.

„Auch wenn es sich bei dem Flugblatt um eine Fälschung handelt, so weiß ich doch, daß sich zunehmend weniger Frauen abends allein auf die Straße trauten“, erklärte Frauensenatorin Uhl gestern. Sie wolle sich deshalb „als ersten kleinen Schritt“ dafür einsetzen, daß in Bremer Parkhäusern Frauenparkplätze geschaffen würden. Ase