Neuste Streikgrüße von der ÖTV

■ BVG liegt lahm/ Mülltonnen quellen über/ Flughäfen bleiben geschlossen

Berlin. Die Berliner dürfen weiter die Straßen verstopfen oder alternativ ihre Beinmuskeln in Übung halten: Auch heute bleiben im Westteil U- und S-Bahn sowie Busse in den Wartungshallen. Im Osten der Stadt, wo es gestern zu vereinzelten Solidaritätsaktionen kam, soll hingegen wieder gearbeitet werden. Auch Ausflügler müssen sich noch ein wenig gedulden: Ab morgen ist erst wieder die Fähre zur Pfaueninsel in Betrieb. Kein Durchkommen heißt es weiterhin für die Schiffer: die Schleusen bleiben geschlossen.

Die Straßenreiniger und Müllmänner zeigen auch heute wieder, wie unentbehrlich sie sind. Sie befinden sich weiter im unbefristeten Streik.

Wegen des Streiks im Flughafen Frankfurt/Main bleiben alle Briefe von und nach Berlin liegen. Fortgesetzt wird auch der Streik im zentralen Briefverteileramt, im Paketamt 77, im Postgiroamt am Halleschen Ufer sowie im Fernmeldezeugamt. Auch alle größeren Zustellämter sollen — wie gestern — wieder in den Streik einbezogen werden.

Sonnenhungrige müssen starke Nerven zeigen: Tegel und Tempelhof bleiben durch den Streik der Flughafenfeuerwehr geschlossen. Wie gestern bemühen sich die Fluggesellschaften, auf Schönefeld auszuweichen. Bei der Lufthansa ist unter 069/69690900 ein Info- Telefon eingerichtet.

In den Verwaltungen, Gartenbauämtern, Ganztagsgrundschulen und Kitas von Wedding, Steglitz, Kreuzberg bleiben noch heute weitgehend die Türen geschlossen. Neu hinzu kommen heute Spandau, Neukölln und Tiergarten. Gestreikt wird ebenfalls in den Kitas der Arbeiterwohlfahrt und beim Internationalen Bund für Sozialarbeit sowie dem Landesuntersuchungsinstitut für Lebensmittel, Arzneimittel und Tierseuchen. Auch die Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie wird heute bestreikt.

Arbeitssuchende könne heute getrost im Bett bleiben: Das Landesarbeitsamt und die Ämter I, III, IV, und V bleiben dicht. Auch in der TU und der FU fallen Lehrveranstaltungen aus. Noch länger als sonst werden die Schlangen der Lesehungrigen in der Amerika-Gedenkbibliothek. Zum ersten Mal streikt in diesem Arbeitskampf die Gasag. Auch die Wasserbetriebe bleiben bei ihren Kampfmaßnahmen. sev