Bremen im Spielrausch

■ 102,8 Millionen DM Rekordumsatz bei Toto&Lotto

Die BremerInnen sind vom Spielrausch gepackt. Im vergangenen Jahr haben sie der Toto und Lotto GmbH einen Rekordumsatz von 102,8 Millionen Mark beschert. Die Steigerungsrate von 9,5 Prozent wird nirgendwo sonst im deutschen Lottoblock erreicht, abgesehen von der Berliner Gesellschaft, der mit Ost-Berlin ein völlig neuer Markt in den Schoß gefallen ist. Der Geschäftsbericht 1991 wurde gestern vorgelegt.

Vor allem die Einführung der „Super 6“ hat für die Umsatzsteigerung gesorgt. Auf der Hälfte aller Spielscheine war die neue Lotterie angekreuzt, was allein 7,7 Millionen Mark mehr in den Kassen der Annahmestellen brachte. Geboomt hat auch der Fußballtoto: die Bundesliga animierte die BremerInnen zu 14,4 Prozent mehr Einsätzen. Daneben gab es satte Zugewinne von 13,7 Prozent beim Spiel 77.

„Wenn's den Menschen besser geht, spielen sie mehr“, versuchte der Geschäftsführer Gert Bussenius den Rekordumsatz zu erklären. In Bremen liege der Einsatz pro Kopf mit 2,90 Mark dabei immer noch weit unter dem Hamburger von 3,84 Mark. Das liege allerdings daran, so Bussenius, daß in Hamburg mehr verdient werde, denn, zweiter Merksatz: „Dort wo mehr verdient wird, wird auch mehr gespielt.“

Auch wenn es der Traum vom Sechser ist, der die BremerInnen das Kreuz mit dem Lotto tragen läßt: bei den großen Einzelgewinnen sah es im vergangenen Jahr mau aus. nur einmal war die Freude über 1,1 Millionen Mark groß. Die in Bremen gewonnenen fast 50 Millionen Mark setzten setzen sich aus vielen kleinen Beträgen zusammen — so vielen, daß Bremen auch darin über Bundesdurchschnitt liegt. J.G.