Ottos größte Stunde

■ Werder spielt in Lissabon um den Europapokal / Bremen zittert auf dem Domshof

Berti Vogts drückt die Daumen, wenn Werder heute abend um 20.15 Uhr beim Europapokalendspiel in Lissabon den größten Auftritt der Vereinsgeschichte hat. Nach Portugal fährt der Bundestrainer zwar nicht, er wünscht aber aus dem Urlaub alles gute: „Otto Rehhagel und die Spieler hätten es verdient, international wieder ganz hell im Rampenlicht zu stehen.“

Wenn es heute abend gegen die Mannschaft des AS Monaco geht, beginnt auch in Bremen das Zittern. Das Spiel, das im ZDF live aus dem Estadio de la luz übertragen wird, ist auf einer Riesenleinwand auch auf dem Domshof zu sehen.

So richtig haben die meisten BremerInnen erst einen Tag vor dem Anpfiff wahrgenommen, welches Großereignis der Stadt ins Haus stehen könnte, sollte die Mannschaft am Donnerstag um 14.05 Uhr auf dem Bremer Flughafen als Europapokalgewinner landen. Das Abschlußtraining hatte nur eine Handvoll Unentwegter verfolgt. Doch spätestens beim Abflug der Mannschaft gestern vormittag zeigte sich die altbekannte Verbundenheit mit Werder, trotz der schlechten Leistungen in der Meisterschaft. Über 2000 Fans machten sich mit auf den Weg, 13 Flugzeuge starteten in Richtung Portugal.

Otto Rehhagel schätzt die Chancen der Bremer auf fifty-fifty. „Ein kleiner Fehler kann diese Spiel schon entscheiden“, meinte er vor dem Abflug. Er vertraut auf Jürgen Rollmann, der den gesperrten Oliver Reck ersetzt, und auf die schon legendäre Pokalstärke seiner Mannschaft.

Ob allerdings im Falle eines Sieges schon bei der Ankunft der Mannschaft auf dem Bremer Flughafen am Donnerstag um 14.05 Uhr gefeiert würde, das mochte vor dem Spiel noch niemand entscheiden. Werder-Manager Willi Lemke will aber auf jeden Fall das letzte Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg zu einer „Riesenfete“ machen. Ob und in welchem Umfang es eine Spontanfeier geben wird, entscheidet Klaus Wedemeier nach dem Spiel. J.G.