Klostermeier gegen ARD-Planungen

■ Radio Bremen-Intendant kritisert Verdrängung der Regionalprogramme

Der Intendant von Radio Bremen, Karl-Heinz Klostermeier, hat die Harmonisierung der Fernseh-Vorabendprogramme in der ARD kritisiert. Sie sei nichts anderes, „als die Verdrängung des Regionalen aus der ersten in die letzte Reihe“.

Auch die regionalen Fenster der privaten Programme fristeten ein klägliches Dasein. Sie verdankten dies ohnehin mehr den Landesmediengesetzen als dem eigenen Anspruch, sagte Klostermeier bei der Preisverleihung zum Wettbewerb der Fernseh- Regionalprogramme am Freitag in Bremen. Die Rundfunkanstalten glaubten heute offenbar, mehr Nähe mit „Mutter Beimer in der Lindenstraße als mit der Mutter unserer Nachbarschaft“ erreichen zu können.

Das Fernsehen hatte nach Klostermeiers Worten in einem Zwischenhoch die Region entdeckt und festgestellt, wie sehr die Menschen tatsächlich am Geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe interessiert seien. Auch wenn der Trend im Moment entgegengesetzt zu laufen scheine, behaupte er, daß sich daran nichts geändert habe. Zu den Problemen, vor die sich die Menschen in den neuen Bundesländern gestellt sähen, gehöre auch die Frage der Heimat.

Bei dem Wettbewerb, der von Radio Bremen veranstaltet wird, wurden in diesem Jahr vier gleichwertige und mit jeweils 3000 Mark dotierte Preise vergeben. Ausgezeichnet wurden Beiträge des Süddeutschen Rundfunks, des Hessischen Rundfunks, des ZDF und Radio Bremens. Buten&binnen-Reporter Dirk Blumenthal wurde für eine Satire auf die Einweihungsorgie im Bremer Wahlkampf ausgezeichnet. dpa