Woltmershausen behält den LKW-Schleichverkehr

■ Bausenatorin ohne neue Idee vor drei Beiräten

Eigentlich war Bausenatorin Eva- Maria Lemke-Schulte am Dienstag abend in die gemeinsame Sitzung der Beiräte Woltmershausen, Strom und Seehausen gekommen, um den Protesten gegen den Schwerlastverkehr mitten durch ihre Stadtteile die Spitze zu nehmen. Erreicht hat sie allerdings genau das Gegenteil.

„Seit 20 Jahre hören wir immer nur von irgendwelchen Plänen, aber passiert ist gar nichts — außer, daß immer mehr Schwerlaster sich ihren Schleichweg durch Woltmershausen suchen“, faßte einer der rund 40 empörten AnwohnerInnen den Protest in Richtung Senatorin zusammen. Die hatte ihnen zuvor versichert, daß sie „alle Sorgen sehr ernst“ nähme, dann aber außer allgemeinen Ausführungen zur Bedeutung des Wirtschaftsverkehrs im allgemeinen nichts zu bieten.

Eine Sperrung des Einfallstores für den Schleichverkehr vom und zum Güterverkehrszentrum, nämlich der Stromer Landstraße, für LKW über 7,5 Tonnen, wie er vom Beirat Woltmershausen gefordert worden war, komme jedenfalls nicht in Frage. Zunächst müsse bis Ende des Jahres erstmal ein „Gesamtkonzept“ für den Bremer Wirtschaftsverkehr erstellt werden.

Auch Lemke-Schultes Verkehrsplaner, Klaus Hinte, versuchte gar nicht erst, auf die Argumente der AnwohnerInnen einzugehen. Er gestand sogar zu, daß es durchaus sinnvoll sein könnte, die Stromer Straße für den LKW- Verkehr zu sperren. Sein Argument dagegen: „Wenn wir an einer Stelle in Bremen anfangen, den Anwohnerprotesten gegen den Schwerlastverkehr in Wohngebieten nachzugeben, dann haben wir ganz schnell vor dem Verwaltungsgericht das Problem der Gleichbehandlung. Es geht hier also nicht nur um die Stromer Straße, sondern auch um den Brüggeweg, die Schwachhauser Heerstraße usw.“

Verständnis für diese Argumentation konnten jedoch weder die immer empörteren AnwohnerInnen noch die versammelten Beiräte aufbringen. Sie beschlossen denn auch einstimmig, die Stromer Straße für LKW über 7,5 Tonnen zu sperren. Eine von der Bausenatorin als Kompromiß vorgeschlagene Sperrung der ersten 120 Meter der Stromer Straße lehnten die Beiräte ebenso einstimmig ab. „Das ist während der Bauarbeiten im letzten Winter für zwei Monate ausprobiert worden, bringt aber überhaupt nichts“, sagte der Woltmershauser Beiratssprecher Manfred Schütte (SPD), „dadurch wird der LKW-Schleichweg nur noch ein Stück länger.“ Ase