Den Strich verbannen

■ Beirat gegen Drogenstrich auf Stadion-Parkplatz

Der Beirat Östliche Vorstadt will noch in diesem Jahr den Drogenstrich aus der Friesenstraße verbannen. Nach hitzigen Fensterreden und einer zerfahrenen Diskussion sprach sich das Viertelparlament bei nur einer Gegenstimme für das Utrechter Modell aus. Dort werden die motorisierten Freier schon seit längerer Zeit am Rande eines Gewerbegebiets zwischen Sichtschutzwänden abgewickelt. Bei einer Bewachung des Geländes sind die Prostituierten geschützt und die Straßenprostitution aus den Wohngebieten verdrängt.

Wie sehr die Geduld der Anwohner erschöpft ist, das bewies die Stimmung der rund 120 BürgerInnen am Dienstag abend. Besonders viele Beulen holten sich dabei die Grünen. Ihr Antrag scheiterte. Die Standortprüfung solle sich auf die ganze Stadt erstrecken, hieß es dort, aber nicht zu weit von Hilfsangeboten entfernt sein. Für die Östliche Vorstadt könne man sich den Parkplatz am Weserstadion vorstellen. Das interpretierten die anderen Beiräte und viele BürgerInnen als Einladung, den Strich im Viertel zu belassen.

Von Seiten der Regierung kamen wenig ermutigende Signale. Geladen waren Fraktionsvertreter der Koalition. Sowohl Elke Steinhövel von der SPD als auch Dr. Brinkmann von der FDP ließen durchblicken, daß sie zwar nicht für das Utrechter Modell sind, aber genauso wenig hatten sie andere konkrete Lösungen anzubieten. Die Grünen fehlten. Schließlich setzte sich die Achse CDU—„Wir im Viertel“ durch. Sie forderten den Sozialsenator auf, unverzüglch Standorte zu prüfen. Bis zum September soll der Umzug des Strichs vollzogen sein. J.G.