Uneins gegen Weltwirtschaftsgipfel

München (afp) — Das Bündnis für einen „Gegenkongreß“ zum Münchner Weltwirtschaftsgipfel Anfang Juli ist geplatzt. Wie ein Sprecher des Arbeitsausschusses „Aktion der Andere Gipfel“ bestätigte, beschloß der Bundesvorstand der Grünen bereits am Dienstag den Rückzug der Öko- Partei aus dem Vorbereiter- und Trägerkreis. Damit ist auch ein Zuschuß der Grünen sowie des Ökofonds zwischen 60.000 und 70.000 Mark zu den geschätzten Gesamtkosten von 100.000 Mark hinfällig. Auch die Umweltschutzorganisationen Deutscher Naturschutzbund und Pro Regenwald zogen sich aus dem Bündnis zurück. Ursprünglich sollte parallel zum Treffen der sieben führenden Industrienationen eine zweitägige Protest-Großveranstaltung stattfinden.

Als Gründe für ihre Absage nannten die Grünen das „Permanente-in- Frage-Stellen“ des bereits beschlossenen Kongreß-Konzeptes durch Vertreter der radikalen Linken innerhalb des breiten, mehr als 50 Gruppierungen umfassenden Bündnisses. Die Linke hätte 50 Prozent der Referenten für sich beansprucht. Anstatt auf das Interesse und die Beteiligung einer breiten Öffentlichkeit zu setzen, hätten Streitgespräche etwa der Ex-Grünen Jutta Ditfurth mit dem früheren brasilianischen Umweltminister Jose Lutzenberger durchgesetzt werden sollen.

Dagegen warf die „Ökologische Linke“, Ditfurths neue Organisation, den Grünen „Bündnisunfähigkeit“ sowie einen „Spaltungs- und Ausgrenzungskurs“ vor. Die Grünen hätten auf erpresserische Art und Weise versucht, ihre Vorstellungen einer Gegenveranstaltung durchzusetzen.