Neumann bleibt CDU-Chef

■ Gegenkandidat mit Achtungserfolg / Gegen eine Große Koalition in Bonn

Der neue CDU-Landesvorsitzende ist der alte: Bernd Neumann, inzwischen als parlamentarischer Staatssekretär im Bonner Forschungsministerium den größten Teil seiner Zeit in Bonn beschäftigt, wurde von CDU- Landesparteitag am Samstag in Bremerhaven wiedergewählt. Völlig überraschend war jedoch ein in der Partei so gut wie unbekannter Gegenkandidat aufgetaucht. Der 27jährige Student Jens Huse erhielt auf Anhieb immerhin 37 der 198 abgegebenen Stimmen. Während sich 16 weitere Delegierte enthielten, sammelte Neumann 145 Ja-Stimmen.

Damit bekam er deutlich weniger Unterstützung als der Sparkassen-Vorstand und ehemalige CDU-Spitzenkandidat Ulrich Nölle, der erstmals für einen der drei Stellvertreterposten kandidierte. Mit 184 Stimmen konnte Nölle den Platz des ehemaligen Fraktionsvorsitzenden Reinhard Metz einnehmen, der gar nicht erst wieder kandidiert hatte. Elisabeth Motschmann und der Bremerhavener Michael Teiser wurden schließlich als stellvertretende Landesvorsitzende bestätigt.

Eine Niederlage hatte es zuvor für den bisherigen CDU-Landesvorstand gegeben. Entgegen seines Votums, über die umstrittene Frage der Wiedereinführung sogenannter „Karenztage“ im Krankheitsfall lieber gar nicht erst abzustimmen, setzte sich eine große Mehrheit des Parteitages mit ihrem Antrag durch, diesen Einschnitt in ArbeitnehmerInnenrechte abzulehnen.

Der wiedergewählte Landesvorsitzende Bernd Neumann hatte sich zu Beginn des Parteitags zudem unter großem Applaus gegen eine Große Koalition in Bonn ausgesprochen. Die Ampelkoalition in Bremen stelle „eine Bedrohung für die Selbständigkeit des kleinsten Bundeslandes“ dar. Sie sei ein „Bündnis der gegenseitigen Blockaden“. Die SPD sei „ausgelaugt und ausgesaugt“, Bürgermeister Wedemeier „angeschlagen“. Trotz des herrlichen Wetters waren rund 85 Prozent der Delegierten des CDU-Parteitags nach Bremerhaven gekommen. Ase