Der singende springende Mop

■ Dirty Helge Schneider krakeelte im Astoria

Der Kerl ist ein Ausbund. Wovon, verrät er nicht: Helge Schneider, der grinsende Mop unter den Alleinunterhaltern, war sonntags im Astoria, und selbst die Gläubiger müssen gewiehert haben. Der Kerl hat das ungeheure Talent, daß er keinesfalls rot wird: Die dreckigsten Witzchen, die doofsten Seitenhiebe, den schleimigsten Singsang, die unverschämtesten Pausen („So langweilig hier“), alles erlaubt er sich, der Kerl mit seiner feuchtnuscheligen Nöle. Er ist ein Großer, und Große haben kaum mehr zu tun als sich zu erdreisten; schon legt sich der deutsche Sprachraum ihnen zu Füßen, von den Benelux-Ländern zu schweigen, ja selbst in den Niederlanden, in Belgien, in Luxemburg vermehren sich die Fans wie die affengeilen Handpuppen bei ihm auf der Bühne, in Belgien jubelt man ihm zu, Luxemburg will ihn als Grafen, bald wird sein Ruhm überschwappen in die Benelux- Staaten, vielleicht gar in die Niederlande, ehe es zu spät ist.

Dirty Helge ist der hundsgemeine Komiker, dem notfalls vor gar nichts mehr graust, das Genie, das auf den Müll geht, wenn es einen Lacher braucht. Aber solang selbst so einer noch singt „Ich will frei sein“, geht die Welt nicht unter. schak