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Zwischen Hering und Asphalt

■ Ausstellung Bremer Geswchichtsgruppen in der Unteren Rathaushalle

Sie liegen irgendwo zwischen „Geschichtsbuch und Heimatverein“, beackern Felder von der Vegesacker Heringsflotte bis zur Geschichte der Schocktherapie an Bremer Krankenhäusern und den Straßenpflasterern aus Arsten. Und sind in ihrem Stadtteil und in ihrem Betrieb emsig wie sonst in keiner anderen Stadt der Bundesrepublik: Zum zweitenmal zeigen die Bremer Geschichtsgruppen in der Unteren Rathaushalle von morgen an bis zum 29. Mai die Ergebnisse ihrer Forschungen: „Jenseits von Roland und Schütting“ ist der Titel der Ausstellung, der historische Lücken zwischen Vegesack, Hemelingen und Blumenthal schließen soll.

Der rote Faden der Ausstellung liegt eher in der Methode als im Inhalt der einzelnen Ausstellungssektionen. Die Geschichtsgruppen haben „die pseudoneutralität der wissenschaftlichen Forschungen aufgegeben und eine Geschichte für die Opfer des Geschichtsprozesses“ gemacht, erklärte Heinz- Gerd Hofschen vom Sprecherrat der Bremer Geschichtsgruppen gestern. Die Geschichtsgruppen haben mit der mündlichen Befragung von Zeitzeugen als Geschichtsquelle gearbeitet.

Neben der Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm. Historische Stadtteilrundgänge, Weserfahrten, Kinofilme, Lesungen und Podiumsdiskussionen, die den Anspruch der Geschichtsgruppen, „mit der Geschichte in die Gegenwart einzugreifen“, umsetzen sollen. mad

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