Kein Weser-Kurier wegen Streik

■ Drucker verzögerten Beginn der Schlichtungsverhandlung in Hannover

Weser-Kurier und Bremer Nachrichten erscheinen heute nicht. Mit einem 24stündigen Warnstreik hatten vor allem die technischen Abteilungen und die Drucker der BRETAG gestern den Betrieb lahmgelegt. Bereits vor einer Woche war das Erscheinen von WK und BN behindert worden. Warnstreikaktionen gab es gestern nachmittag auch bei der Bremerhavener Nordseezeitung und bei der Syker Kreiszeitung. Sie blieben jedoch ohne Auswirkungen auf das Erscheinen der Zeitungen.

50 Bremer Drucker und Sätzer hatten zusammen mit 50 weiteren Kollegen gestern nachmittag in Hannover den Beginn der Schlichtungsverhandlung verzögert. Nachdem die kleine Demonstration in den Verhandlungsraum gestürmt war, zogen sich die Vertreter der Verleger unter lautem Protest zurück. Erst 90 Minuten später kehrten sie an den Verhandlungstisch zurück.

Während der Arbeitgeberverband bisher 3,3 Prozent mehr Lohn und Gehalt bietet, fordert die IG Medien elf Prozent und eine Vertragsdauer nicht über 12 Monate. „Wir wenden uns gegen die Finanzierung der deutschen Einheit durch Lohnverzicht“, erklärte der Bremer IG-Medien- Vorsitzende, der BRETAGBetriebsrat Kurt Müller, gestern, „und angesichts der hervorragenden Ertragslage im Zeitungs- und Druckgewerbe können die Abschlüsse im Öffentlichen Dienst und im Metallbereich für uns nicht richtungsweisend sein.“

Zahlreiche Redakteure streikten gestern nicht mit. Sie sind wegen der Querelen um den Bezirkssekretär der IG-Medien, Dieter Wilhelmi, aus der Gewerkschaft ausgetreten. Ase