Die Schlachte wird ganz teures Pflaster

■ Weserboulevard soll 3,4 Millionen Mark kosten

Ein teures Pflaster ist die Schlachte, innenstadtnah und in bester Südlage zwischen Wilhelm-Kaisen- und Bürgermeister-Smidt-Brücke direkt an der Weser gelegen, schon heute. Geht es nach den Plänen des Senats, dann wird die traditionsreiche Flußkante allerdings demnächst noch schöner — und teurer.

3,4 Millionen Mark sollte der Wirtschaftsförderungs-Ausschuß in der vergangenen Woche für ein neues Schlachte-Pflaster bewilligen — schlappe 30.000 Mark pro laufenden Meter. Dafür verspricht der Plan aber auch „eine ruhige Fläche als acht Meter breite, mit Granit ausgelegte und in eine 'Hamburger Kante' gefaßte Boulevard-Zone auf der Häuserseite, die durch Bäume und Beleuchtungskörper zur Fahrbahn hin begrenzt wird.“ Die Fahrbahn solle „historisch orientiert gepflastert werden, d.h. in das Pflaster werden Streifen hineingelegt, um die Pforten und Tränken herauszustellen. Poller und Beschilderungen dienen der Vekehrslenkung...“

Ein Vergleich der 3,5 Millionen Mark teuren Verschönerungsaktion am Weserufer mit den zwei Millionen Mark, die mit der heftig umstrittenen neuen Gebührenstruktur in den Bremer Kindertagesstätten eingespart werden sollen, ist allerdings nur bedingt zulässig. Die Schlachte- Verschönerung wird nämlich zu 50 Prozent aus Brüssel bezahlt. Dort wurde sie als Projekt der „Fremdenverkehrsförderung“ beantragt und genehmigt.

Trotzdem wollten die Ampel- Mitglieder im Wirtschaftsförderungs-Ausschuß den vorgelegten Plan denn doch nicht billigen, ohne zuvor noch einmal mit der Wimper gezuckt zu haben. Das Projekt wurde zwar im Prinzip begrüßt, bis zum 18. Juni sollen die Experten allerdings noch einmal über „Möglichkeit einer Kostensenkung“ nachdenken. Das können sie dann mit direktem Blick auf den Bauplatz machen. Direkter Anwohner der Schlachte ist nämlich der Wirtschaftssenators mit seiner Behörde. Ase