Tor für Busse offen

■ Senat beschließt Verkehrskonzept der CDU-SPD-Koalition

Berlin. Wahrscheinlich können schon kommende Woche Linien- und Reisebusse, Taxis sowie Radfahrer durch das Brandenburger Tor fahren. Dies hofft zumindest Verkehrssenator Herwig Haase (CDU). Auf der gestrigen Landespressekonferenz wollte sich der Senator aber nicht auf ein genaues Datum festlegen lassen.

Die Busspur durch das Denkmal ist Teil eines »integrierten Verkehrskonzeptes«, das der Senat gestern beschloß. Weiterer Inhalt des Konzeptes sind die Verlängerung des Straßenbahnnetzes um 40 Kilometer, die Beschleunigung des Busverkehrs auf 270 Kilometern Streckenlänge und kostenpflichtige Parkplätze um den Bereich am Zoo/Ku'damm (City- West) und Alex (City-Ost). Auf das Verkehrskonzept hatten sich in der vergangenen Woche die Koalitionspartner CDU und SPD geeinigt.

Autofahrer dürfen das Tor nicht passieren. Für sie wird die Ebert- und Clara-Zetkin-Straße ausgebaut, sowie die Behrenstraße verlängert. Die Straßenbaumaßnahmen sollen möglichst schnell beendet sein, sagte Haase gestern. Dann kann der sogenannte motorisierte Individualverkehr von der Straße des 17. Juni aus unmittelbar bis an das Denkmal heranfahren, um dann in die Parallelstraßen der Straße Unter den Linden gelenkt zu werden.

Auch sollen mehrere Busspuren von insgesamt acht Kilometern Länge sofort eingerichtet werden. Die Busse sollen die eigene Fahrbahn unter anderem am Potsdamer Platz, am Tierpark, am Friedrichshain und in der Artur-Becker-Straße erhalten.

Weitere Termine stehen noch nicht genau fest. So soll erst in einer »zweiten Phase« auf 174 Kilometern der Busverkehr mit technischen Hilfen und auch Busspuren beschleunigt werden. Für ein Park-and-Ride-System — Autofahrer sollen hier parken und auf die Bahn umsteigen — außerhalb des S-Bahn-Rings werde noch in diesem Jahr eine Entwicklungsgesellschaft gegründet, kündigte der Verkehrssenator an. Bis Ende des Jahres ist auch die Anschaffung von modernen Straßenbahnwaggons vorgesehen. Mit der »Parkraumbewirtschaftung« soll in der City-Ost und -West im Herbst, mit allen anderen Projekten »auf jeden Fall« in dieser Legislaturperiode begonnen werden. Dirk Wildt