Unterm Strich

Bruce Beresford dreht leider einen Film nach dem nächsten. Im kommenden Winter ist erstmal eine Bessie-Smith-Biographie dran, dann folgt Indian Summer, eine New-England-Story über einen Psychiater, der einen Kriminalfall aufklärt, in den ein autistischer Junge verwickelt ist.

Dreharbeiten in Berlin: Seit 5.Mai sitzt in der deutschen Hauptstadt John Schlesinger auf dem Regiestuhl. Offenbar hat die Produktionsfirma World Films das nötige Geld für die Verfilmung von Ian McEwans Roman Innocents doch noch zusammenbekommen. Hauptdarsteller ist leider nicht, wie anfangs annonciert, John Malkovich; dafür spielen Anthony Hopkins und Isabella Rossellini mit. Wir sind jetzt schon gespannt, wie sich die von McEwan so penibel beschriebene Zerstückelung der Leiche in einer Kreuzberger Altbauwohnung auf der Leinwand ausnehmen wird.

Bernd Eichingers Produktionsfirma „Neue Constantin“ wird Isabel Allendes Geisterhaus verfilmen. Die Münchner Major- Company hat den Dänen Bille August als Drehbuchautor und Regisseur unter Vertrag genommen. August hat soeben in Cannes die Goldene Palme für seinen Film Best Intentions davongetragen. Über die Schauspieler für sein nächstes Projekt ist noch nichts bekannt. Eichinger zum Budget: „Es wird eine sehr teure Romanverfilmung. Ein Multi-Millionen-Dollar-Geschäft.“

Gleich drei amerikanische Dokumentarfilmer debutieren demnächst mit Spielfilmen: Errol Morris (The Thin Blue Line) hat gerade seinen von Robert Redford produzierten Streifen Dark Wind fertiggestellt und bereitet einen Krimi vor, The Trial of King Boots. Darin geht es um einen Schäferhund (!), der einen Mordauftrag ausführen soll. Jennie Livingstone (Paris is Burning) will eine Komödie drehen, mit dem bezeichnenden Titel Not for Profit; auch Michael Moore (Roger and Me) hat ins Spielfilm-Fach gewechselt und verspricht mit seinem soeben fertiggestellten Drehbuch eine „Komödie über die neue Weltordnung“.