Willy geht es wieder gut

■ Die Operation von Altkanzler Willy Brandt verlief nach Auskunft des Arztes „planmäßig und erfolgreich"

Köln/Berlin (dpa/taz) — Willy Brandt hat sich gestern erneut einer Darmoperation unterzogen. Dem 78jährigen SPD-Ehrenvorsitzenden wurden in der Chirurgie der Kölner Universitätsklinik zwei Geschwülste entfernt. Wie der behandelnde Arzt mitteilte, verlief der Eingriff „planmäßig und erfolgreich“.

Brandt liegt zur Zeit in einem Einzelzimmer der Klinik im siebzehnten Stock. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut, der Gewebebefund liege frühestens Anfang nächster Woche vor, teilte Universitätssprecher Wolfgang Mathias mit. Unter normalen Umständen könne Brandt die Klinik in etwa einer Woche verlassen.

Brandt war bereits am 10. Oktober vergangenen Jahres in dem Kölner Krankenhaus von Klinikchef Heinz Pichlmaier am Darm operiert worden. Von dieser Krebsoperation hatte sich Brandt überraschend schnell erholt. Er konnte bereits nach zehn Tagen die Klinik verlassen. Damals hieß es, es seien keine Tochtergeschwülste entdeckt worden. Am 10. Mai war Brandt mit Unterleibsschmerzen erneut in die Klinik gekommen und am vergangenen Wochenende wieder entlassen worden. Am Donnerstag morgen hatte ihn seine Frau Brigitte Seebacher-Brandt erneut nach Köln gebracht.

Presseberichten zufolge hatte ersich zu Beginn der Woche mit führenden Sozialdemokraten darüber beraten, ob er sich der Operation unterziehen solle. Der Eingriff berge ein gewisses Risiko, hieß es. Freunde von Brandt wurden daraufhin beruhigt: Brandts Krankheit sei eine, die alte Männer schon mal hätten, hieß es. ccm