Nein, ehrlich: Suzi kommt!

■ Bremer Stadtfest im Anmarsch mit Suzi Quatro und The Lords

Suzi Quatro

Das Wetter wird so bleiben wie es ist, erklärte gestern KPS-Geschäftsführer Reinhold Ostendorf als Veranstalter des Bremer Stadtfestes und rieb sich stellvertretend für die 250 Aussteller und Standbesitzer die Hände. Zwischen Bürgerschaft und Markt, in der Lloyd-Passage und auf dem Hanseatenhof, auf dem Domshof und auf dem Liebfrauenkirchhof tobt Freitag und Samstag ungeschminkte Volksfestfreude.

Experimentiert wird beim Veranstalter des Stadtfestes schon lange nicht mehr: Musik zum Schunkeln und Mitsingen, Oldies, Nostalgie und ein bißchen Lokalkolorit, Essen und Trinken zwischen Giros, Bratwurst und Schokaladen-Korianderschaum in Sesam-Blättern. Die Jazz- Bühne, im letzten Jahr noch großartig als Kulturleistung des großen Bremer Schluck- und Schlemmerfestes gefeiert, wird in diesem Jahr erst gar nicht aufgebaut: Die Aussteller um die Jazzbühne hatten sich über zu wenig Umsatz beklagt.

Stattdessen Musik mit Schmackes bis zum Abwinken: Auf dem Marktplatz rockt am Freitag die gnadenlose Suzi Quatro (0.30 Uhr), am Samstag Bremens Dauerrock'n'roller Larry & the Handjive und danach (Achtung, festhalten) The Lords! Bumsfiderallala.

Und es kommt noch härter: Auf dem Domshof können sie am Freitag (20.15) die Superstars der Bremer Trash-Erotik-Szene „Die Mädchen“ feiern, und wenn Sie's überhaupt überstehen, werden Ihnen dortselbst am nächsten Tag die englischen Supercharge den Blues blasen.

Jubel, Trubel, Heiserkeit, an beiden Tagen Kinderbelustigung (bis 18.00 Uhr) und Erwachsenenbelustigung (bis 2.00 Uhr), insgesamt rüsten sich 28 Bands auf sechs Bühnen zum Angriff auf Bremer Ohren, und zum Durchspülen gibt's reichlich Bier, Schampus, Kurze und lange Warteschlangen vor den 220 Pißhäuschen, die den unaufhaltsamen Strom gesittet auffangen sollen. Die 0,3-Liter Dröhnung gibt's für 4 Mark, Entsorgung ist billiger. Hau wech! mad