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Demjaniuk wieder vor Gericht

Jerusalem (afp) - Vor dem Obersten Gerichtshof Israels hat am Montag das Berufungsverfahren gegen den 72jährigen John Demjaniuk begonnen, der am 24. April 1988 in Jerusalem wegen seiner Taten im Vernichtungslager Treblinka zum Tode veurteilt worden war. Für das Berufungsverfahren wurden vier Verhandlungstage angesetzt. Der Schuldspruch im ersten Verfahren beruhte darauf, daß das Gericht nach Zeugenaussagen überzeugt war, Demjaniuk sei mit „Iwan dem Schrecklichen“, einem der berüchtigten Mörder von Treblinka, identisch. Dagegen ging Demjaniuks Anwalt Joram Scheftel in Berufung, der dem Obersten Gerichtshof am 25.Februar ein Foto eines ehemaligen Wächters von Treblinka, Iwan Marschenko, vorlegte. Im Berufungsverfahren soll es darum gegen, ob in Wirklichkeit Marschenko „Iwan der Schreckliche“ war. Außerdem wird über elf neue Zeugenaussagen verhandelt.

Die Sprecherin des israelischen Justizministeriums, Etti Esched, gab bekannt, daß der Staatsanwaltschaft ein hundertseitiges Papier des ehemaligen sowjetischen Geheimdienstes KGB über Marschenko vorliegt. Ohne weitere Einzelheiten zu nennen, fügte sie hinzu, das Dokument solle den Richtern am Obersten Gericht am Montag vorgelegt werden.

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