Bremer Polizisten können BKA direkt anzapfen

■ Neues PC-System in Drogeninspektion eingeweiht

„Es geht nicht an, das die Polizei die Verbrecher des 20. Jahrhunderts mit den Methoden des 19. Jahrhunderts bekämpft“, erklärte Innensenator Friedrich van Nispen gestern. Und damit das nicht so bleibt, stellte er einen neuen Personal-Computers vor. Bei der Drogeninspektion der Kripo am Niedersachsendamm steht der erste von insgesamt 42 PC-Stationen, mit denen die Polizeiarbeit schneller werden soll.

Über den PC kann man in Windeseile Daten aus der Bremer ISA-Datei und der Inpol-Datei des Bundeskriminalamtes abrufen. In ISA sind alle Bremer Ermittlungsvorgänge erfaßt und sämtliche Personen, gegen die die Staatsanwalt ermittelt. Inpol speichert alle Personen, nach denen bundesweit gefahndet wird. Datenschutzbedenken räumt der PC- Projektleiter beim Innensenator, Eckard Mordhorst, aus dem Weg. „Alle Anfragen sind mit dem Datenschützer abgesprochen.“

Der PC arbeitet derzeit in einer 1. Stufe. Wenn im Laufe der nächsten beiden Jahre alle 42 Stationen in den Bremer Polizeirebieren aufgestellt sind, soll Stufe 2 eingeläutet werden. Am PC wird dann die gesamt Sachbearbeitung der Polizei abgewickelt. Bis zum kompletten Ausbau des Systems haben die Behörden vier Jahre veranschalgt, Kostenpunkt: 18,5 Millionen Mark.

Das der erste PC ausgerechnet bei der Drogenfahndung steht, ist nach Angaben ihres Leiters, Michael Haase, kein Zufall. Der schnelle Zugriff auf die Daten beispielsweise über Halter von Observationsfahrzeugen erleichtere die Polizeiarbeit ungemein, sagte Haase. Die PC-Station ist nur für ausgesuchte Beamte mit Magnetkennkarte zu bedienen und wird im ersten Testversuch nur in der offiziellen Dienstzeit besetzt sein. mad