Zwist bei »Republikanern«

■ Mitglied des Landesvorstandes zurückgetreten

Berlin. Bei den rechtsextremen »Republikanern« (Reps) gärt es. Der bisherige Pressesprecher Michael Häusler legte gestern sein Amt nieder. Zugleich kündigte er sein Ausscheiden aus dem Landesvorstand an.

Häusler begründete seinen Schritt mit den »nicht mehr hinnehmbaren Arroganzen« des Landesvorsitzenden Werner Müller und des Geschäftsführers Thomas Frank. Mehrmals seien an ihn gerichtete Briefe geöffnet und Telefaxe unterschlagen worden, erklärte Häusler gestern gegenüber der taz. Häusler, der weiterhin Mitglied der Reps bleiben will, warf Müller außerdem »nicht ausreichende Führungsqualitäten« vor. Kritisch wertete er Müllers bisheriges Verhalten vor den Wahlen zu den Bezirksämtern. Er sei »entsetzt« darüber, daß Müller offenbar nicht wisse, was er wolle: »Innerhalb einer Woche hat er seine Unterstützung für die SPD zugunsten der CDU abgeändert.« Müller »biedere« sich bei der CDU an und erhalte »doch nur Nackenschläge«.

Häusler forderte seine Partei auf, am 20. Juni statt einer Landesdelegierten- eine Mitgliederversammlung einzuberufen. Dies sei »fairer und demokratischer«. Allerdings erwarte er nicht, daß Müller dem folgen werde, weil dieser »dann Gefahr läuft, nicht mehr wiedergewählt zu werden«.

Der stellvertretende Bundesvorsitzende Hermann Voss bezeichnete gestern Häuslers Rücktritt als »ganz normale Auseinandersetzung innerhalb einer Partei«. Die Forderung nach einer Mitgliederversammlung lehnte er ab. Satzungsgemäß seien die Einladungen zur Delegiertenversammlung am 20. Juni bereits rausgegangen. sev