Künstler dürfen auf billige Ateliers hoffen

Berlin. Ein Hoffnungsschimmer für alle Künstler: Das Abgeordnetenhaus verabschiedete am Mittwoch einen Antrag, um dem Ateliersterben in der Stadt entgegengenzutreten. Zugleich wurde er dem Kultur- und Bauausschuß zur Beratung überwiesen.

Der Atelierbeauftragte des »Berufsverbandes Bildender Künstler« (BBK), Bernhard Kotowski, begrüßte gestern die Annahme: »Es ist schon ein kleiner Fortschritt, wenn sich das Land nicht mehr selber am Abbau von Künstlerarbeitsstätten beteiligt.«

Kernpunkt des Antrags ist ein zweijähriges Kündigungsmoratorium für Ateliers ( 1992 bis 1993 ), die sich auf landeseigenen Grundstücken befinden und von den Wohnungsbaugesellschaften verwaltet werden. Weitere Forderungen an den Senat: Im Ostteil sollen sich die Wohnungsbaugesellschaften verpflichten, die Ateliers und Atelierwohnungen auf dem Preisniveau der Wohnungsmieten zu halten. Im Westen sind bis 1993 Mietsteigerungen bis zu fünf Prozent bei den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften vorgesehen.

Kotowski forderte den Senat auf, das jetzt anstehende Kündigungsmoratorium als »Dauerlösung« zu übernehmen. Zudem müsse das Land »endlich aus seiner Defensive« hinauskommen und sich auch um Regelungen für den privaten Wohnungsmarkt bemühen. sev