AIDS

■ betr.: "Schuld an allem sind nur die Drogen" von Cronette Silberstein, taz vom 22.5.1992

betr.: „Schuld an allem sind nur die Drogen“ von Cronette Silberstein, taz vom 22.5.1992

Erfreulich: Sie haben mit Ihrem Artikel die Nachrichtensperre durchbrochen.

Ärgerlich: Leider haben Sie polemisch alte Vorurteile geschürt, statt mit mehr Souveränität und guter Recherche über Fakten zu informieren.

Dringend gefordert, im Sinne der Betroffenen, ist, den Dialog zwischen Aids-Doktrin und Aids-Kritik in Verantwortung und gegenseitigem Respekt anzuregen. Wenn Sie schon aus Diffamierungslust Professor Duesbergs Thesen nicht gründlich lesen und ausführlich behandeln, ist es im Ressort Wissenschaft jedoch üblich, die Arbeiten vorgestellter Wissenschaftler zu nennen und diese mit Quellenangaben zu versehen.

Peter Duesberg der Homophobie zu bezichtigen könnte als schlechter Witz gelten, doch dafür ist das Thema zu ernst. Wer ihn kennt, muß sich über diese ungeheuerliche Unterstellung empören. Erica Weiss, Berlin

Ich begrüße die Thematisierung des HIV-Streits. Statt des fiktiven Zitates „Schuld an allem sind nur die Drogen“ (das hat niemand gesagt) wäre eine Quellenangabe angemessener gewesen, z.B.:

Peter H. Duesberg, The role of drugs in the origin of AIDS“,

Biomedicine & Pharmacotherapie (1992) 46, 3-15

Duesbergs Angriff auf den Safer- Sex-Absolutismus und die in der HIV-Sackgasse gutbezahlt vor sich hin kongressierende Aids-Orthodoxie ist überfällig. Das „Opus Dei“ letzterer, also die Aids-Hilfe-Chefetage als Kondompolizei der Nation, sollte sich endlich den Kritikansätzen Duesbergs, Hässigs und auch schwuler Autoren wie Lauritsen und Müller stellen. [...] Das Abtun der Aids- Kritik als schlichter Verschwörungstheorie mag in die Nebelwerfereien der letzten Jahre passen, aber nicht in die Gegenwart. Was nützt z.B. das schönste Kondom, selbst mit Erdbeergeschmack, gegen „Poppers- Schnüffelei“ als einer der wirklichen „Aids“-Ursachen oder gegen oral verabreichte gentechnologische Rattengifte wie AZT/Retrovir? Kritik an toxischer Überbelastung mit Moralismus zu verwechseln ist politisch monströs und für die irregeführten Betroffenen tödlich: seid sicher, Kondom-Fundis!

Es ist an der Zeit für Kritik an der Aids-Theorie, die verschiedene Krankheiten und Epidemien auf einen scheinbar gemeinsamen Virus- Nenner zwingt; an einer Testindustrie, die durch Erschließung immer neuer Märkte die „Infizierten-Zahl“ steigen läßt (nicht HIV, sondern der Test verbreitet sich); an einer Exekutiv- und Terror-Diagnostik, die mit Zellgiften vollstreckt wird; an dem von der Klatschpresse angezüchteten, regelmäßig verstärkten und bedienten Aids-Voyeurismus; an der psychologischen Vergiftung der Sexualität durch die allgegenwärtige Safer-Sex-Doktrin; an der Diffamierung angeblicher Risikogruppen durch die wissenschaftlich gescheiterte Aids-Virus-Doktrin. Drogen- Fans sollen ihre Freiheit haben, aber bitte mit ihrer Nebelwerferei aufhören: Schuld an allem ist nur die ideologische Verschleierung und Desinformation bei Aids! Kawi Schneider, Berlin

Herzlichen Glückwunsch zu Eurem Beitrag zur Kritik der „Virus-Aids“- Arbeitshypothese. Als von Klaus Lucas genannter „schlichter Anhänger“ von Duesbergschen Thesen, zu denen das BGA bisher keine formale Stellungnahme abgegeben hat, möchte ich auf weitere Kritiker aufmerksam machen, die in meiner TV- Sendung Lauritsen: Aids War! am 20.Mai 1992 im Offenen Kanal Berlin zu sehen waren. Prof. Alfred Hässig und John Lauritsen sind auf der alternativen Konferenz in Amsterdam gewesen und berichten nun im Offenen Kanal über wichtige Ergebnisse. Diskutiert wird die Vielzahl von immunschädigenden und giftigen Mechanismen, die die Krankheiten auch ohne Virus verursachen. Mit Unbehagen verfolgte Prof. Hässig die HIV-These und nannte Widersprüche der Seuchenlehre. Lauritsen deckte betrügerische Fälschungen der AZT-Studie auf, die zur Zulassung dieses Zellengiftes als sogenanntes „Medikament“ Retrovir für Menschen mit der Todeskreis- Diagnose Aids führte. Kawi Schneider fragte Peter Rausch vom Sonntagsclub nach seinem Kommentar, der spontan eine Thematisierung befürwortet, um mit den neuen Erkenntnissen Leben zu retten. Ich kenne keine rationalen Gründe, die der Befürwortung der Lebensrettung von Betroffenen im Wege stehen. Peter Schmidt, Offener Kanal Berlin

Zum Kommentar von K. Lucas, der es offenbar nicht für nötig befunden hat, sich näher mit Medizin oder gar den Fachartikeln des Prof. Duesberg, über den er sich so diffamierend ausläßt, zu beschäftigen, wäre einiges klarzustellen: Die zur Zeit noch unumschränkt herrschende Virus-Aids-Hypothese macht aus HIV einen Virus mit phantastischen Fähigkeiten:

— Es verursache allein 20 völlig verschiedene Krankheiten.

— Es erfüllt aber nicht die Kochschen Postulate für einen kausalen Erreger einer Infektionskrankheit.

— HIV-RNA wird von weniger als einer von 10.000 T-Zellen produziert, die HIV angeblich zerstört, während etwa 5 Prozent aller T-Zellen regeneriert werden in den zwei Tagen, die das Virus braucht, um eine Zelle zu infizieren.

— Es hat offenbar geographische Vorlieben, da es in den USA und Europa zu 90 Prozent Pneumocystis carinii Pneumonie (PCP) und/oder Karposi Sarkom verursache, in Afrika und weiteren Drittweltstaaten dagegen zu 90 Prozent Slim disease, Fieber und Diarrhoe.

— HIV wäre das erste Virus, das eine Krankheit nach dem Auftreten antiviraler Immunität, das heißt dem massenhaften Vorhandensein virusspezifischer, neutralisierender Antikörper (nichts anderes weist der sogenannte Aids-Test nach!) verursacht.

— HIV-Mutanten sollen spezifische Epitope verlieren und so der Abwehr immer wieder entgehen, obwohl die Mutationsrate von 1:10.000 Nukleotiden/Replikation viel zu gering ist, andererseits zu viele variable (und sowieso alle konstanten) Determinanten unverändert bleiben. Es ist ferner bisher kein Fall eines der Immunität entkommenden Retrovirus bekannt.

— Alle HIV-Gene sind in der frühen immunologischen Phase (1-2 Monate, in denen es die antivirale Immunität induziert) bereits aktiv, trotzdem soll Aids erst 2-15 Jahre später auftreten, wenn HIV inaktiv ist.

— Es wurde, trotz intensivster Suche, kein spezifisches Aids-Gen im HIV-Genom gefunden, das Virus soll also Veränderungen in seiner Umgebung induzieren, ohne eine Information dazu zu haben.

All diese wundersamen Eigenschaften soll HIV besitzen, obwohl es sich sowohl bezüglich seiner quantitativen als auch der qualitativen Genomeigenschaften im normalen Variationsspektrum konventioneller Retroviren bewegt.

Angesichts dieser und weiterer nicht nur von Prof. Duesberg et al., sondern auch von orthodoxen Wissenschaftlern (die das nur nicht an die große Glocke hängten) ermittelten Widersprüche, mußte auch schon Luc Montagnier einräumen, daß das Virus alleine nicht für Aids ursächlich sein kann. Auf der Suche nach brauchbaren, also der herrschenden Lehre nicht widersprechenden, Kofaktoren tauchte er ab in die Welt der Proteine und Proteinbruchstücke, ohne freilich bisher erfolgreich gewesen zu sein.

Dagegen sind andere Ursachen für das Aidssyndrom, das ja keine neuen Symptome oder gar Krankheiten enthält, also per definitionem eine Zusammenstellung altbekannter Krankheiten darstellt, wesentlich plausibler, da sie damit zu 95 Prozent korrelieren:

Regelmäßiger, jahrelanger Gebrauch von narkotisierenden Drogen, die das Immunsystem schwächen und auch sonst toxisch wirken

Transfusionen (Fremdproteine = Antigene = Immunstressoren)

Verabreichung von Blutkomponenten, die erwiesenermaßen das Immunsystem der Hämophilen schwächen

Protein-Kalorien-Mangelernährung (3. Welt), deren klinische Symptomatik weitgehend mit der von Aids übereinstimmt

Ungeschützter promiskuitiver Geschlechtsverkehr verursacht genital übertragene Multiinfektionen, die in ihrer Summe das Immunsystem massiv belasten; die Kombination mit orgasmussteigernden Drogen multipliziert diesen Effekt (s.o.)

Es wird daran klar, daß Safer Sex alleine Aids nicht, wie immer behauptet, verhindern, sondern nur etwas unwahrscheinlicher machen kann, die entsprechenden Kampagnen also eine gefährliche Irreführung der Bevölkerung darstellen. Dies war es, was Duesberg meinte und in der Hitze des (Rede-)Gefechts etwas zu simpel ausgedrückt hat, womit er sich auf das Argumentationsniveau eines K. Lucas herabließ und diesen veranlaßte, einen Kommentar abzusondern, dessen Wortwahl („Verdammung des Andersartigen“, „schlichte Botschaft“, „eines sich gegenseitig zitierenden — und damit zur einzigen Wahrheit erklärenden — Zirkels“, „Russisches Roulette“) bezüglich Prof. Duesberg zwar lügnerisch ist, im Falle der herrschenden Aids-Orthodoxie und ihrer Profiteure jedoch eine treffende Selbstcharakterisierung liefert. Lucas' hysterische Reaktion auf die Infragestellung des Aids-Dogmas offenbart darüber hinaus einen ganz schwachen Punkt in der Politik der Funktionäre der Schwulenbewegung, für die Virusjagd und Safer Sex immer noch den bequemsten, weil weitergehende Verhaltensänderungen nicht thematisierenden, Weg darstellen, an dem sie auf Gedeih und Verderb festhalten und alles als schwulenfeindlich diffamieren, was Schwulen genau wie allen anderen Menschen eine Eigenverantwortung für ihre Gesundheit zuweist.

Solange die Frage nach der Ätiologie von Aids offen ist, darf keine vorschnelle Festlegung auf eine bestimmte Medizin und schon gar nicht die Ausbildung einer Monopolmedizin, wie sie heute leider herrscht, erfolgen. Es sollte vielmehr berücksichtigt werden, daß Gesundheit nicht von selbst besteht oder vom Himmel fällt, sondern als umsichtige, eigenverantwortliche Lebensführung täglich neu erschaffen werden muß. Das ist einer der Grundsätze ganzheitlicher Medizin und hat mit Schwulenhatz nichts zu tun! Andreas Nitzge, Med.-Student, UK Rudolf Virchow

Anstelle eines an entscheidenden Punkten (AZT) argumentationslosen Kommentars hätte die taz die Kritik an der HIV=Tod-Theorie (wobei neben Langzeitüberlebenden, Betroffenengruppen, schwulen Publizisten, Ärzten und Wissenschaftlern Duesberg nur einer von vielen ist) informativ darstellen können. So wäre eine Diskussion über die politischen Gefahren (nur eine Infektionstheorie kann zur Begründung von Isolation, Einreisebeschränkung etc. herangezogen werden), aber auch die therapeutischen und prophylaktischen Chancen möglich geworden. Guido, Berlin