Tripper? Herpes? Neue Beratungsstelle

■ Beratung für „sexuell übertragbare Krankheiten“

Syphilis, Herpes und Tripper? Nicht nur Prostittuierte, sondern alle Bevölkerungsgruppen ist die Beratungsstelle dees Hauptgesundheitsamtes mit ihrem neuen Konzept da: In der Humboldt- Straße wurde gestern die Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten (STD) eingeweiht. Der Schwerpunkt der STD liegt in der umfassenden, anonymen Beratung im medizinischen und im sozialen Bereich. Ein weiteres Thema ist die Aufklärung und Vorbeugung von Gesundheitsrisiken. Im Gegensatz zum alten Konzept findet aber nicht nur eine Beratung statt, sondern auch eine gynäkologische Behandlung.

Auch die Zielgruppe hat sich geändert. Waren es früher hauptsächlich Prostituierte, die zu ihren wöchentlichen Pflichtuntersuchungen kamen, versucht man heute, die Normalbevölkerung anzusprechen. Auf diese wenig sinnvollen Kontrolluntersuchungen wurde in Bremen bereits 1988 verzichtet.

In Bremen wurde ein Konzept entwickelt, das mit der Geschlechtskrankheiten-Kontrolle der vergangenen 40 Jahre nichts mehr gemeinsam hat. Die zuständigen SozialarbeiterInnen und der Gynäkologe helfen bei der Bewältigung von „Hemmschwellen“ die sich beim Thema Geschlechtskrankheiten ergeben. Denn wem ist es nicht unangenehm mit seinem eigenem Arzt über solch „unangenehme Krankheiten“ zu sprechen. Gerade wenn dieser nur die medizinische Seite sieht, in sozialer Hinsicht aber kaum wertvolle Tips geben kann. Es handelt sich hier also um eine sinnvolle Ergänzung zu den niedergelassenen Ärzten. Die Untersuchungen sind auch ohne Krankenschein möglich. kh

Beratung zu Sprechzeiten oder nach Terminen: Tel. 361-15146 oder 73635.