„Junge Polizisten“ für Legalisierung von Drogen

■ Polizeinachwuchs ist es leid, „nur Tote zu zählen“

Junge Polizisten in Niedersachsen empfehlen eine Legalisierung von Drogen und fordern eine zeitgemäßere Ausbildung. Die „Junge Gruppe“ in der niedersächsischen Gewerkschaft der Polizei (GdP) einigte sich am Donnerstag auf einer Landeskonferenz in Delmenhorst auf entsprechende Forderungen.

Der Vorsitzende der Vereinigung, Dietmar Schilff, erklärte, die „Jungen Polizeibeamten“ seien es leid, im Drogenbereich „nur noch die Toten zu zählen“. Im Mittelpunkt staatlicher Fürsorge müßten Ursachen und Folgen der Verelendung Rauschgiftsüchtiger stehen. Methadon- Programme und Therapieangebote seien besser als die derzeit praktizierte repressive Linie des Staates.

Die Ausbildung der Polizeibeamten müsse grundlegend geändert werden, fordert der Nachwuchs. Polizei solle in erster Linie Frieden stiften. Dafür müsse Gehorsam durch die Fähigkeit ersetzt werden, mit Problemen angemessen umzugehen.

Fachhochschulen ohne Uniformzwang mit pädagogisch und psychologisch geschulten Lehrern seien besser, als Polizeischulen unter der „Knute des Innenministers“. Die derzeitige Ausbildung des Polizeinachwuchses sei überholt, hieß es in der Erklärung der Gruppe der niedersächsischen Gewerkschaft der Polizei. In der Jungen Gruppe der DPG sind Beschäftigte im Polizeiapparat bis zum 30. Lebensjahr organisiert.

dpa