Die taz berichtet in 10 Jahren

Der Militärsprecher der libanesischen Landesregierung berichtete auf seiner gestrigen Pressekonferenz, daß inzwischen rund 95 Prozent aller Kriegsschäden der letzten Dekaden beseitigt worden sind. Auch die Ansiedlung zurückkehrender EmigrantInnen würde mit Hilfe der Pioniereinheiten der „Arabisch- Israelischen Liga für Freundschaft und Völkerverständigung“ äußerst zügig vorangehen. Bislang sind schon weit über 300.000 ehemalige Exil-Libanesen auf den internationalisierten Golanhöhen angesiedelt worden; in den kommenden drei Monaten werden weitere 50.000 Personen erwartet. Über das Schicksal der Kuweitis, die seit mehreren Jahren in abgeriegelten Lagern im Grenzgebiet leben, hieß es nur, daß sich auch für diese sicher noch eine gerechte Lösung finden wird. Bislang haben die arabischen Föderationsstaaten eine Aufnahme der Umweltflüchtlinge aus Kuweit strikt abgelehnt. Einzig die unabhängige Volksrepublik Lybien hat die Bereitschaft signalisiert, kuweitische Gastarbeiter im Bergbau einzusetzen. Nachdem der Libanon die letzten 137 Runden der bilateralen Nahost-Gespräche auf Regierungsebene boykottiert hatte, wird er sich dem Sprecher zufolge an der nächsten Verhandlungsrunde wieder beteiligen. Gründe für diesen überraschenden Umschwung wurden nicht genannt. A.Khammas