„Nur noch deutsche Lehrer“

■ In Deggendorf wurde als Jugendverband der Reps die „Republikanische Jugend“ gegründet

Deggendorf (taz) — Wie ein junger Rebensaft, der da und dort noch einem Gärungsprozeß unterliegt und älterer Kellermeister bedarf“, charakterisiert Rep-Chef Schönhuber seine Partei, die insbesondere großen Anklang bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen findet. Um diese Jugend besser in die Partei zu integrieren, haben die Reps in Deggendorf ihre Satzung geändert und einen Jugendverband gegründet: die „Republikanische Jugend“.

Schon einmal hatte es einen Jugendverband gegeben, doch die Mutterpartei distanzierte sich vor zwei Jahren von den „Jungen Republikanern“ wegen allzu offensichtlicher neofaschistischer Tendenzen. Auch jetzt klingen die Flugblätter insbesondere der „Republikanischen Jugend“ aus Niedersachsen und Berlin überdeutlich. Dort wird unter dem Motto „Sauberkeit, Ordnung, Freiheit“ nicht nur die „totale Absage an die multikulturelle Gesellschaft“ gefordert, sondern auch die „Reinhaltung der deutschen Sprache“, die „Rückgabe der Ostgebiete“ und die vollständige Streichung der Schulausflüge zu „sogenannten Gedenkstätten“. Diese „Massenvergangenheitsbewältigung“ sei ein Verbrechen an den Seelen der Schüler.

Insbesondere Frank Seifert, Landesjugendbeauftragter der Reps in Berlin und Bezirksverordneter im Bezirk Tiergarten, schlägt in seinen Schriften harte Töne an. Unterricht solle es in Zukunft „nur von deutschen Lehrern“ geben, der Ausländeranteil sei an allen Schulen auf 5 Prozent zu beschränken, und in Sozialkunde müßten die Schüler die vollständige Nationalhymne („alle drei Strophen“) lernen.

Das freut Rep-Chef Schönhuber. Auf dem Parteitag gab er den Jugendlichen den Rat, nicht nur in Discos zu gehen. „Singt wieder zusammen, wandert zusammen, das schafft Freundschaft und Zusammenhalt.“ bs