Mesic fordert Militäreinsatz

Frankfurt/Main (taz) — Unter dem Motto: „Stoppt den Krieg in Kroatien und Bosnien-Herzegowina“ versammelten sich am Sonnabend rund 2.000 Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien an der Frankfurter Hauptwache. Stipe Mesic, der aus Kroatien stammende letzte Präsident Jugoslawiens, sagte auf der Kundgebung, Europa habe sich von den serbischen Politikern viel zu lange „einseifen“ lassen, so daß alle Maßnahmen der UNO und EG zu spät kämen. Serbien könne mit seinen Mitteln noch ein Jahr Krieg gegen Bosnien und Kroatien führen. Um einen dritten Weltkrieg abzuwenden, der zwangsläufig kommen müsse, falls man die Cetniks nicht stoppe, helfe nur noch eine militärische Intervention — gezielt auf Armeeobjekte, die den serbischen Freischärlern die Kriegsführung bis jetzt ermöglicht hätten. Falls die Welt dazu nicht bereit sei, müsse sie wenigstens das Waffenembargo aufheben, damit sich Kroatien und Bosnien-Herzegowina selbst gegen den übermächtigen Aggressor schützen könnten.

Am Abend fand dann in der Eissporthalle ein Rockkonzert mit neun kroatischen Gruppen statt. Eine Klangcollage von Sirenen, Mörsern, Maschinengewehren, Flugzeugen und Bomben suggerierte den Konzertbesuchern einen akustischen Eindruck vom Kriegsgeschehen im Heimatland. Mit den Einnahmen aus dem Konzert wollen die Initiatoren Prothesen für Kriegsinvaliden kaufen und Kriegswaisen unterstützen. Fa