CDU gegen Theaterverkauf

■ Privatisierung des »Metropol« stößt auf Widerstand

Berlin. Vor einer Privatisierung des Metropol-Theaters und des Friedrichstadtpalastes haben am Montag die kulturpolitischen Sprecher von CDU-Fraktion und Bündnis 90/ Grüne den Senat gewarnt. Der Verkauf wäre ein »beispielloser Fall staatlichen Eingriffs in zwei funktionierende, renommierte, in Berlin seit Generationen verwurzelte Bühnen«, erklärte Uwe Lehmann-Brauns (CDU).

Der Senat will, wie berichtet, heute entscheiden, mit welchem Bewerber er in konkrete Verkaufsverhandlungen für das Metropol einsteigen möchte. Zur Wahl stehen der Stuttgarter Unternehmer Rolf Deyhle sowie die Firmen Germanica (München) und Eckehard Berger und Partner (Hamburg). Lehmann-Brauns warnte, der Senat möge sich nicht täuschen. »Die Solidarität mit beiden Häusern reicht weit über Berlin und sein Umland hinaus. Sie wird auch von solchen Intellektuellen getragen, die nicht zum Stammpublikum von Metropol und Friedrichstadtpalast gehören.« Auch der Kulturausschuß des Abgeordnetenhauses sei »in seiner ganz überwiegenden Mehrheit« für einen »Deal« nicht zu gewinnen, der Inhalte und Ensemble beider Häuser gefährden würde. Für das derzeitige »Auktionsklima« trage der Kultursenator die Hauptverantwortung.

Albert Eckert von Bündnis 90/ Grüne schlägt im Falle des Metropol-Theaters statt einer vorher im »Hinterzimmer ausgekungelten Senatsentscheidung« einen Investorenwettbewerb vor. Für das City-Filetgrundstück Metropol-Theater sei ein »Billigpreis« zu befürchten. dpa/hmt

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