Kommen deutsche Geiseln heute frei?

Damaskus (ap) — Binnen 48 Stunden rechnete Kanzleramtsminister Bernd Schmidbauer am Montag mit der Freilassung der beiden deutschen Geiseln im Libanon. Nach einer Unterredung mit dem syrischen Außenminister Faruk el-Scharaa sagte er in Damaskus, der 51jährige Heinrich Strübig und der 30 Jahre alte Thomas Kemptner würden aller Voraussicht nach in Beirut auf freien Fuß gesetzt. Die beiden, die seit über drei Jahren in Geiselhaft sind, sollen inzwischen schon in die libanesische Hauptstadt verlegt worden sein.

Schmidbauer, der Staatsminister im Kanzleramt, war am Sonntag abend in Damaskus eingetroffen und sprach am Montag 45 Minuten lang mit dem syrischen Außenminister. Danach sagte er vor Journalisten: „Wir erwarten eine gute Chance, ein gutes Ergebnis in den nächsten 48 Stunden.“ Er wolle am nächsten Tag nach Beirut reisen, da dort die Übergabe der Freigelassenen erfolgen solle. Dies sei ein Teil der Abmachungen. Schmidbauer sprach von der Freilassung beider Geiseln, obwohl es in Berichten aus Beirut hieß, die Entführer wollten möglicherweise zunächst nur einen der beiden Gefangenen freigeben und dann auf eine Gegenleistung der deutschen Regierung warten. Regierungskreise Irans, dessen Regierung bei den Verhandlungen über ein Ende des Geiseldramas eine wichtige Rolle spielte, hatten am Sonntag erklärt, die Freilassung der Deutschen werde spätestens am Mittwoch erfolgen.