Streit um Naturschutzgebiet: Doch Pipeline-Tunnel unterm Watt?

Hannover (taz) — Das Land Niedersachsen und der norwegische Energiekonzern Statoil sind sich in ihren Verhandlungen über die umstrittene Wattenmeer-Pipeline jetzt doch noch nähergekommen.

Im dem Genehmigungsverfahren für die Erdgasröhre will die Statoil nun auch die sogenannte „Tunnelvariante“ prüfen lassen, bei der die vom norwegischen Troll-Feld nach Niedersachsen geplante Pipeline unterirdisch unter dem geschützen Wattenmeer hindurchgeführt werden soll.

Der niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder hat gestern in einem Gespräch mit dem Präsidenten der Statoil, Harald Norvik, noch einmal deutlich gemacht, daß Niedersachsen die bisher beantragte offene Verlegung der Erdgasröhre durchs Watt nicht genehmigen könne, weil dies die EG-Vogelschutzrichtlinie verbiete.

Der Statoil-Präsident kündigte in dem Gespräch an, daß sein Konzern in das Pipeline-Raumordnungsverfahren nun auch die Tunnelvariante einbringen werde, um deren Umwelt- und Sicherheitsrisiken klären zu lassen. Gleichzeitig betonte der Präsident des Energiekonzerns, daß Statoil „nicht zu jeder Bedingung die Pipeline nach Niedersachsen bauen“ werde. ü.o.