Sammellager für Asylsuchende: Protest gegen Deutsches Rote Kreuz

Castrop-Rauxel (taz) — Gegen die Absicht des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und anderer Wohlfahrtsverbände, sich an der Verwaltung der geplanten Sammellager für Asylbewerber zu beteiligen, haben gestern Frauen- und Lesbengruppen in verschiedenen Städten des Ruhrgebietes protestiert. So forderten die „Besucherinnen“ der Geschäftsstelle des DRK in Castrop-Rauxel die DRK-Verantwortlichen auf, die Bewerbung für die Betreibung eines Lagers zurückzuziehen. Auf Betreiben der Düsseldorfer Landesregierung wird in Castrop-Rauxel die ehemalige Haftanstalt Vinckehof in ein Sammellager umgewandelt. Die nach dem neuen Asylverfahrensgesetz vorgesehenen Sammellager bezeichneten die protestierenden Frauen gestern als „den praktischen Ausdruck rassistischer Flüchtlingspolitik, die es zu verhindern gilt, anstatt sie unter einem humanitären Deckmäntelchen möglich zu machen“. Mit der Übernahme der Verwaltung und Betreuung der Sammellager „mißachten die Wohlfahrtsverbände die klar und eindeutig geäußerte Ablehnung von Lagern von Seiten der Flüchtlinge“, heißt es in einer Erklärung. Ein Mitwirken an der Betreibung der Sammellager habe nichts mit humanitärer Hilfe für Flüchtlinge zu tun, sondern dadurch mache das DRK „die Einrichtung der Lager möglich“. J.S.