Abrißbirne am Breitenweg

■ Kreisel: Beirat will die Hochstraße abbrechen

Da lacht die Abrißbirne: Wenn es nach dem Beirat Mitte geht, werden in einiger Zeit auf dem Breitenweg die Abrißbagger anrollen. In seiner Sondersitzung am Mittwochabend beschloß der Beirat den Umbau des Rembertikreisels zu einem Kultur-, Grün- und Wohngebiet.

In seiner vorigen Sitzung hatte sich der Beirat mit den Ergebnissen eines Wettbewerbs des Amtes für Straßen- und Brückenbau beschäftigt. Alle vorgestellten Entwürfe wurden damals verworfen. Nur ein kühner Plan hatte vor den strengen Augen Gnade gefunden. Der allerdings hatte sich völlig von den Vorgaben des Amtes gelöst: Keine vierspurige Weiterführung der Hochstraße. „Der irrsinnige Verkehr von 40.000 Autos am Tag muß ein Ende haben“, erläuterte der Architekt Kristen Müller, der aus dem Kreisel eine riesige Grünfläche mit Wohnbebauung, kulturellen Einrichtungen und Spielplätzen machen will. Gemeinsam mit dem Rechtsanwalt Erhard Heimsath will er den Bruch des Rembertiviertels von den Nachbarstadtteilen wieder heilen.

Insbesondere das Verkehrskonzept von Müller/Heimsath imponierte den Beiräten. Sieben Riegel sollen rund um den Kreisel dafür sorgen, daß der Autoverkehr draußen bleibt. Dazu sollen drei Park & Ride-Ringe um die Stadtmitte gelegt werden. „Wir wollen niemandem sein Auto wegnehmen. Wir finden nur, daß man dem Autofahrer auch Wege zumuten kann“, sagte Erhard Heimsath in der Diskussion.

Ganz bremisch drehte sich die Diskussion lange um die Finanzierung. „Der Teerhof ist ein Sahnestück wie der Rembertikreisel, und der hat auch brachgelegen. Mit Sicherheit gibt es hier genausoviel Kaufinteresse“, wurde dem Finanzargument entgegengehalten. Letztlich stimmte der Beirat mehrheitlich einem gemeinsamen Antrag von SPD und Grünen zu, der neue Planungen der Stadtregierung einfordert, die die Anregungen von Müller/ Heimsath aufnehmen sollen. Nach der Sommerpause will der Beirat auf dem Brachgelände ein Kreiselfest veranstalten. Ortsamtsleiter Heck: „ Wir brauchen noch Mithilfe aus dem Stadtteil, aber das wird ein Bombenfest.“ Jochen Grabler