„Leere Drohungen“

■ Delors will DänInnen den Finanzhahn zudrehen

Berlin (dpa/taz) — Kaum haben die DänInnen die Maastrichter Verträge per Referendum abgelehnt, kommt auch schon der erste Vergeltungsschlag aus Brüssel: EG-Kommissionspräsident Jacques Delors drohte am Wochenende mit einer Streichung der EG- Agrarzuschüsse. Begründung: Die gemeinsame Agrarpolitik sei schließlich Teil der europäischen Einigung und die sei im Referendum abgelehnt worden. In Kopenhagen reagierten PolitikerInnen mit einem Aufschrei der Empörung. Landwirtschaftsminister Laurits Törnäs forderte Delors auf, keine weiteren Kommentare zum dänischen „Nein“ abzugeben und schon gar nicht Konsequenzen auszumalen. Landwirtschaftskammerpräsident Hans Oluf Kjeldsen stellte klar, daß es um eine politische Frage gehe, Delors aber nur Beamter sei. Sozialdemokrat Björn Westh nannte das Ganze „leere Drohungen“. Es gebe keine juristische Grundlage für einen Ausschluß Dänemarks aus der agrarpolitischen Zusammenarbeit.